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Großbritannien und Sachsen - Erfahrungen gemeinsamer Kultur
- Titel
- Großbritannien und Sachsen - Erfahrungen gemeinsamer Kultur
- Verleger
- Dresdner Geschichtsverein
- Erscheinungsort
- Dresden
- Erscheinungsdatum
- 2002
- Umfang
- 104 Seiten
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Dresdner Geschichtsverein e.V.
- Digitalisat
- Dresdner Geschichtsverein e.V.
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id16659794535
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1665979453
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1665979453
- SLUB-Katalog (PPN)
- 1665979453
- Sammlungen
- Dresdner Hefte
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Monographie
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Reihe
- Dresdner Hefte 2002,2
- Titel
- Dresden - Coventry - Eine Partnerschaft des Erlittenen
- Dargestellte Person
- Oestreicher, Paul
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- MonographieGroßbritannien und Sachsen - Erfahrungen gemeinsamer Kultur -
- AbbildungDas Kuppelkreuz der Dresdner Frauenkirche, ausgestellt in Schloß ... -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis 1
- ArtikelSt. James's Palace 2
- ArtikelZum Geleit 4
- ArtikelKrieg, Frauen und Wein - Zwei sächsische Musiker am Hof des ... 6
- ArtikelZweierlei Revolution - Die Industrialisierung Sachsens im ... 16
- Artikel"The narrow limits of this Kingdom" - Sachsen im Spiegel ... 27
- ArtikelSächsische Englandreisen im 18. und 19. Jahrhundert 38
- ArtikelDie Geschichte der "Englischen Kolonie" in Dresden 47
- ArtikelDer Einfluß der englischen Gartenstadt-Bewegung auf Hellerau 56
- ArtikelGroßbritannien und Dresden, 1939 bis 1945 - Strategische ... 65
- ArtikelDresden - Coventry - Eine Partnerschaft des Erlittenen 74
- ArtikelVerbindungslinien zwischen der Sächsischen Staatskapelle und ... 80
- ArtikelDas Engagement des Dresden-Trust 87
- ArtikelEditorische Nachbemerkung 95
- ArtikelNeuerscheinungen zur Dresden-Literatur 96
- ArtikelGesamtverzeichnis Dresdner Hefte 99
- ArtikelCurt Querner - Tag der starken Farben Aus den Tagebüchern ... 101
- ArtikelIn eigener Sache 102
- RegisterAutorenverzeichnis 103
- RegisterBildnachweis - Fotonachweis 104
- Links
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74 Paul Obstreicher Dresden — Coventry Eine Partnerschaft des Erlittenen Coventry am 14. November im ersten Kriegsjahr 1940: es starben fast 1000 Menschen nach dem ersten Großangriff der deutschen Luftwaffe auf eine englische Provinzstadt. Die Schockwirkung war groß. Dresden am 13. Februar im letzten Kriegsjahr 1945: es starben nach amtlichen Zahlen mindestens 35 000 Menschen, aber wahrscheinlich viel mehr unter dem Hagel britischer und ame rikanischer Bomben. Kaum vergleichbar, könnte man meinen, denn die Technik der Zerstörung hatte sich im Laufe des Krieges rasant entwickelt. Vergleichbar oder nicht, diese beiden Städte wurden — ähnlich Guernica und Hiroshima - zu Symbolen der »Vernichtung vom Himmel«. Manch einer glaubt sogar irrigerweise, Dresden sei die Antwort auf Coventry gewesen. Hitlers Luftwaffe zerstörte den mittelalterlichen Kern Coventrys mitsamt seiner gotischen Kathedrale. Die bedeutende Rüstungsindustrie der Stadt blieb relativ unbeschädigt. Luftwaffen chef Hermann Göring verkündete nach dem Angriff, nun werde man die Städte Englands eine nach der anderen »coventrieren«: ein neues deutsches Wort. Die deutsche Kriegspropaganda lief auf Hochtouren. Die britische nicht weniger. Mit Coventry hatte man einen weiteren Beweis für die Barbarei der Deutschen. In einem Weihnachtsgottesdienst sechs Wochen nach dem Angriff auf Coventry jedoch erklärte Domprobst Howard in der Ruine seiner Kathedrale - vom britischen Rundfunk weltweit ausge- trahlt - »sei es noch so schwer, wir Christen sagen nein zur Vergeltung und ja zur Vergebung. Wenn dieser Krieg zu Ende ist, wollen wir gemeinsam eine freundlichere, christlichere Welt bauen«. Die Worte VATER VERGIB ließ er in die Steine hinter dem Altar einmeißeln. Nicht: vergib ihnen, den Deutschen, sondern uns allen: »alle haben gesündigt«. Aus den zusammengefugten Nägeln des mittelalterlichen Daches wurde ein Nagelkreuz als Symbol der Vergebung geschmiedet. Dazu gehörte damals prophetischer Mut. Mitten im Krieg stießen solche Gedanken auf schroffe Ableh nung. Die Logik des Krieges kennt nur Rache und Vernichtung des Feindes. 0 Sieg ist das einzige Ziel. Von Jahr zu Jahr intensivierten sich die alliierten Luftangriffe auf Deutschland: im Jahr 1941 sind 31704 Tonnen Bomben gefallen, 1942 45561t, 1943 I57457 t > r 944 5 2 55 I ^t und ! 945 noch mehr. 2 ’ »Die Eigendynamik des Krieges hat uns (alle) enthemmt« wird man 50 Jahre später im Rückblick sagen. 3 ’ Die Möglichkeit, einen Feuersturm zu erzeugen, der alles vernichtet, gehört mit dazu. Am 13. Februar 1945 wurde das Zentrum Dresdens völlig zerstört. Die Angriffe der Verbände von Luftmarschall Harris auf diese Kulturstadt mit ihren verheerenden Folgen waren von Anfang an umstritten und sind es bis zum heutigen Tage. Die Rache blieb eben nicht aus.
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