die meisten Abbildungen erscheinen (Abb. 300). Die etwas rauhe Außenseite ist dagegen gut für den Farbband-Typendruck auf der Titelseite (Abb. 299 rechts) und für Strichätzungen auf der Rückseite (Abb. 299 links) geeignet. über den illustrierten Brief wurde einmal geschrieben*): Die erste Seite zeigt den üblichen Firmenkopf, die Anschrift, das Datum, den Text, den Firmenstempel und die Unterschrift. Bei maschineller Vervielfältigung muß unbedingt in vollendeter Weise der Eindruck des individuell geschriebe nen Briefes hervorgerufen werden: eine Regel, die für jeden Werbebrief gilt. Insbesondere darf die Anschrift nicht als nachträglich eingesetzt, die Unter schrift nicht als faksimiliert, der Stempel nicht als gedruckt erkennbar sein. Der Text selbst soll sich durch Kürze und Prägnanz auszeichnen, den Leser in Spannung versetzen, ihm freilich nichts Bestimmtes verraten, dagegen ihm persönliche Vorteile versprechen und ihn — wenn er zu Ende gelesen — suggestiv zum Umblättern zwingen. Ein solcher Brieftext, der dieser Forderung entspricht, zum Umblättern zwingt, ist der auf der Briefseite des Gewindewalzmaschinen-Brief-Prospektes (Abb. 299 rechts) wiedergegebene: Betr.: Walzen von Gewinden Als Schraubenfachmann wissen Sie, wie störend für die Fabrikation eilige Sonderaufträge sind, die „zwischendurch" erledigt werden müssen. Dies gilt besonders für Arbeiten, die auf Gewindewalzen auszuführen sind. Das Ideal wäre eine Maschine, auf der jede Gewindelänge ohne zeitraubende Umstellung, wenn möglich automatisch, gewalzt werden könnte. Eine solche Maschine ist auf den folgenden Seiten beschrieben, die wir Ihrer Durchsicht empfehlen. Diesen kurzen, interessanten und prägnanten Text wird so ziemlich jeder lesen, auch derjenige, der von sich behauptet, nie Zeit zum Lesen von Propagandabriefen zu haben. Und weil einem solchen, mit Arbeit überlasteten Briefempfänger von An fang an positive Tatsachen und keine langatmigen Einleitungsphrasen vorgesetzt werden, wird er suggestiv umblättern und hier erneut gefesselt werden (Abb. 300 links), und zwar von der Schlagzeile, die das Hauptmerkmal der neuen Gewinde walzmaschine kennzeichnet: „Walzen aller Gewindelängen ohne Backenverstellung, selbst Schloßschrauben bieten keine Schwierigkeiten." Neben drei Maschinen-Abbildungen wird auch im Bilde durch Strichzeichnungen wiedergegeben, wie und bei welchen Schraubensorten das Aufwalzen des Gewindes ohne Backenverstellung möglich ist. Auf einer Negativ-Strichätzung (im Original blau) der Rückseite (Abb. 299 links) werden in natürlicher Größe die „größten und kleinsten Bolzen- und Gewinde längen" gezeigt, „die gewalzt werden können". Eine Tafel „Maße und Gewichte", in der zum Beispiel auch Angaben über den „Raumbedarf der Maschine" für den Überseetransport gemacht werden, rundet die sen vorbildlichen Brief-Prospekt derart ab, daß er als vollkommener Ersatz für einen umfangreicheren Prospekt angesehen werden kann. *) Aus: „Verkaufspraxis" 1926, Heft 7.