Vorwort In den Jahren 1958 und 1959 war des hundertfünfzigsten Geburtstages und des achtzigsten Todestages des Freiberger Geologen Bernhard von Cotta zu gedenken. Als ich damals zur Vorbereitung von Vorträgen im Deutschen Kulturbund und in der Geologischen Gesellschaft der DDR Cottas Werke las, mußte ich feststellen, daß Cotta weit größere Bedeutung für die Entwicklung der Geologie und die Philosophie gehabt hat, als heute gemein hin bekannt ist. Darüber hinaus entstand beim Lesen vieler Bücher und Zeit schriftenartikel Cottas aus Details und Randbemerkungen ein Bild vom Le benslauf und Alltagsschaffen dieses Geologen des 19. Jahrhunderts, das inter essant genug ist, um der Geologengeneration unserer Zeit dargeboten zu werden. Der ursprüngliche Plan, die Biographie Cottas und einen kommentierten Auszug seiner Werke in einem gemeinsamen Band erscheinen zu lassen, ließ sich auf Grund besonderer Umstände nicht realisieren. Deshalb sollen nun zwei Veröffentlichungen erscheinen, und zwar in den Berichten der Geologi schen Gesellschaft in der DDR eine ausführliche Würdigung Cottas in sei ner Bedeutung für die einzelnen Teilgebiete der geologischen Wissenschaften und hier in den Freiberger Forschungsheften die Biographie Cottas, eine Gesamteinschätzung seines Werkes, die Cotta-Bibliographie und ein register artiger Schlüssel für sein Werk. Wer sich also mit Cotta zu beschäftigen hat, findet in dem Forschungsheft, insbesondere in den Abschnitten über seine Reisen und in der Bibliographie umfangreiches und praktisch wohl vollständi ges Quellenmaterial, das in der Originalliteratur unüberschaubar verstreut und versteckt ist. Wer aber Cottas Schaffen in den Teilgebieten der Geologie näher verfolgen will, wird außer zu der vorliegenden Arbeit auch zu der Ver öffentlichung in den Berichten der Geologischen Gesellschaft in der DDR greifen müssen. Die Abbildungen zum biographischen Teil der vorliegenden Arbeit stellen alle mir bisher bekanntgewordenen Abbildungen Cottas dar. Hinweise auf bis jetzt unbekannte Porträts Cottas würde ich dankbar entgegennehmen. Quellenangaben erfolgen in der Arbeit nur mit Hilfe der Nummern der Bi bliographie (Seite 79 ff), je nach Sach verhalt mit Nennung der Seitenzahl. Gedankt sei allen, die durch Hinweise, z. B. auf Literatur, das Werk geför dert haben, die aber hier nicht einzeln genannt werden können. Möge die vorliegende Arbeit dazu beitragen, daß Bernhard von Cotta unter uns wieder bekannter wird, als er es zur Zeit ist. Weimar, 2. 6. 1964