92 Wir wissen nicht, ob diese Besprechung dem Dichter zu Gesicht kommen wird, möch ten aber auf alle Fälle den Wunsch aussprechen, daß er zu weiteren poetischen Produktionen Stimmung und Muße finden möge. Vermutlich könnten wir noch so manches für die Kunde der Vorzeit Wichtige von ihm erfahren. Auch möchten wir seine Aufmerksamkeit auf Prosadarstellung hinlenken; unser Glück auf! ist gewiß gern bereit, ihm seine Spalten zu öffnen. Zum Schluß sagen wir ihm für seine dichterische Gabe im Namen aller Freunde des Volkslebens der Heimat herzlichen Dank und wünschen, daß er recht viele gleich be gabte Nachfolger auf diesem Gebiete finden möge. vr. Alfred Müller. De Hamkehr. Ich waß m'r a Heisel, 's schtieht drüm ganz allah, m'r laaft noch a Schtündel, nooch kaa m'rsch halt sah. M'r laaft noch a Schtündel bargauf un bargei, do fließt a kla Bachel, dos kimmt vun drüm rei. Nu soog m'r när Wassert, wos macht'r dä zamm? Js dä ah mei Mutter noch rächt uf 'm Damm? De hast kane Zeit net? Ich ah net, — laaf zu! No wart när, mei Harze, ball kimmst de zr Ruh! No saht, schtieht ihr ah noch ihr Fichten, ihr Tann? Wullt ihr miech dä wieder nu ganz wieder Hann? Ihr thut miech su finster, su arnsthaft asah, 's is dach net amende wühl gar wos geschah?! Wos is miet dan Wag när, dar laaft siech su schlacht, dar thut akerate, als wärsch'm net rächt. Na endlich, do bist de, du liebs, du guts Haus! Ob dä net mei Mutter zun Fanster guckt raus? L. m. Do bist de, mei Heisel, su kla un su schie. Wie will iech nu früh sei, daß 'ch do wieder bie. Mei Mutter, die waß nischt, daß iech itze kumm. Wie lang dä ho iech se dein Kupp net genumm?! Nu Mutter, nu wart när, nu wärd alles gut. Ach Gott ja, uu waß iechs, wies Hamweh weh thut. Wos is dä dos obr? De Loden sei zu? — ,,Dei Mutter? Dei Mutter ja die is zr Ruh. Die hoom m'r begroom halt an vurgestring Tog. — M'r ginn ihr dos Ausruh'n noch dan Kummer, dar Plog!' Mei Mutter is tut? Ach du grußmachtger Gutt! Mei Harze, mei Harze, wie weh när dos thut! Mei Harze dos is m'r wie Wacken su schwer. Mei Harze nu is m'rsch su guttegar leer. Nu vrschtieh iech diech Wasser, du wüllst m'rsch net soong, vrschtieh eich ihr Baame — 's is net zun Artroong. Universitätsquästor Rechnungsrat (Larl August Beer in Leipzig. In diesem Manne ist am 21. Juni d. I., dem Tage der Sommersonnenwende, ein verdienstvoller Sohn des Erzgebirgs von uns geschieden. Aus ärmlichen Verhältnissen durch unausgesetzten Fleiß und treue Pflichterfüllung hatte sich derselbe zu einer Stellung