Die Stadtbibliothek zu Aamcnz 25 Bücher ein rechtschaffener Gelehrter werden könne und endlich Tarl Friedrich Berggold aus Aamenz davon, daß wissenschaftlich gebildete Männer die treuesten Untertanen werden. Nach diesen Reden wurde eine von Boigt verfaßte und von den: Organist Georg Gottlieb Ghrenhaus komponierte Rantate vorgetragen, deren erster und letzter Bers lauten: „Lil' muntre Luterpe zum Lbor deiner Söhne. Beseele mit Anmuth die rauschenden Töne, Itzt freut sich ein feder der Sachsens Glück liebt, Itzt können wir ruhig den brüllenden Rachen Der Feinde, ihr Rasen und Toben verlachen, GVTT lebet und August, der Sicherheit giebt. Erhebe Dich Tamenz durch tveisheit und Tugend, bfLRR segne die Väter, erleuchte die Jugend, Pflanz' allen die Liebe zur Wissenschaft ein! MH BUchersaal lohne du deinen Verehrern, wir wünschen den Feinden und Sicherheitsstöhrern, Die Meynung zu ändern und klüger zu seyn!" Bian findet in diesen: Programm zur Bibliothekseinweihung und in anderen Schriften Boigts eine für damalige Zeit sehr bemerkenswerte Bor liebe für die deutsche Sprache. Bei der „Jubelfeier des 200 jährigen Religionsfriedens, welche von den camenzischen Musensöhnen auf den 25.Lll des Herbslmonats l?55" gehalten wurde, sprachen 8 Schüler in deutscher und nur einer in lateinischer Sprache. Diese Bevorzugung der deutschen Sprache wurde dem Rektor Boigt feiten der Ramenzer sehr ver dacht und er hat deshalb manchen offenen und versteckten Borwurf hin nehmen müssen. Dies war wieder einmal einige Zeit vor der eben er wähnten Jubelfeier der Fall gewesen. Zn dem zu dieser Feier heraus gegebenen Programm weist Boigt einen Angriff entschieden Zurück und schreibt anmerkungsweise: „Zmmer noch deutsches? Za, es ist nicht anders: der Herr A. . . mag sagen was er will. Verlangt man aber zu wissen, ob wir'auch andere Sprachen verstehen: so komme man zu uns in die oeffentliche Schule; so wird man Dinge hören, die inan vielleicht nicht vermuthet hat. verständige Schulmänner wissen schon, wie weit die Beredsamkeit junger Leute gehen kann und sie kennen den wahren Nutzen der oeffentlichen Rede übungen, bei welchen man ganz andere Absichten hat, als daß man seine Stärke in den Sprachen sehen lassen will. Aut Berurtheilen verblendete Leute wird man schwerlich sehend machen. Gemeiniglich plappern die jenigen an: meisten von gelehrten Sprachen, welche dieselben am wenigsten verstehen. Mag nicht ein junger Mensch sich laben, wenn er vor einer Menge von Leuten, darunter kaum etliche seine frembde Sprache verstehen, öffentlich reden soll?" — Zn Boigts Rektorat fiel auch die Stiftung eines Legates für die Bibliothek. Gin Sohn des obengenannten Rektors'Christoph Hartmann, der Rechtskonsulent Br. Theophilus Hartmann in Budissin, legierte laut Testament vom 7. März j760 „aus nie genugsam auszudrückender Hoch achtung gegen meinen s7Z0 seelig entschlafenen Bater, Herrn M. Thristoph