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Die Elbaue
- Bandzählung
- 10.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 1. Mifi. Z. 356
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1795111755-193300007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1795111755-19330000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1795111755-19330000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- Nr. 7, Mai 1933
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftDie Elbaue
- BandBand 10.1933 1
- AusgabeNr. 1, Januar 1933 1
- AusgabeNr. 2, Januar 1933 5
- AusgabeNr. 3, Februar 1933 13
- AusgabeNr. 4, März 1933 17
- AusgabeNr. 5, April 1933 21
- AusgabeNr. 6, Mai 1933 25
- AusgabeNr. 7, Mai 1933 29
- AusgabeNr. 8, Juni 1933 33
- AusgabeNr. 9, Juli 1933 37
- AusgabeNr. 10, August 1933 41
- AusgabeNr. 11, September 1933 45
- AusgabeNr. 12, September 1933 49
- AusgabeNr. 13, Oktober 1933 53
- AusgabeNr. 14, Oktober 1933 57
- AusgabeNr. 15, November/Dezember 1933 61
- BandBand 10.1933 1
- Titel
- Die Elbaue
- Autor
- Links
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teil Steine zusammen und schichten sie zu einer Mauer auseinander. Daneoen ackert ein alter Indio mit zwei Ochsen und einem Pflug, -er den ersten Menschen zur Ehre gereichen würde. Er besteht nämlich aus weiter nichts als aus einem Baumstamm, an dem noch ein Ast sitzt, der die Pflugschar -arftellt. — Unter Schnaufen und häufigem Stehenbleiben klettern wir den einen Abhang hinauf und kommen in ein malerisches Jndianerdorf mit Lehmhütten, hübschen kleinen Blumengärten und zahllosen schmutzigen Kin dern. Fast aus jedem Gehöft stürzt mit wütendem Gebell ein Köter unbe stimmter Rasse hervor, -er aber sofort -en Schwanz zwischen -ie Beine nimmt, wenn man sich nach einem Stein bückt. Vor einer Hütte säugt eine Indianerin ihr Kind, vor einer andern hat eine Frau -en Kopf in ihres Mannes Schoß gelegt und läßt sich mit Wohlbehagen von ihm gewisse Tier chen absuchen. Wieder eine andre hat neben sich einen großen Tonkrug stehen mit sorgsam aufbewahrtem Urin. Damit reibt sie sich ausgiebig -en Kops ein. Die Indianer sind nämlich -er festen Ueberzeugung, -aß -iese Flüssig keit das beste Desinfektionsmittel sei. — Nachdem wir das Dörfchen passiert haben, wandern wir wieder durch Felder, -ie in -er Hauptsache mit Gemüse bestanden sind: Salat, Radieschen, alle möglichen Krautarten und die unver meidlichen Zwiebeln. Das ganze Gelände ist von unzähligen künstlich ange legten Wassergräben durchzogen, -ie von -em Flusse gespeist wer-en. Jeder Indio hat einen bestimmten Tag pro Woche, an dem er in seine Kanäle Wasser lausen lassen darf. Dieses ungeschriebene Gesetz wir- streng einge halten. Trotz-em dieses Wasser durchaus nicht einwandfrei ist, da darin auch Gemüse und Wäsche gewaschen werden, so scheuen die Eingeborenen sich doch nicht, es zu trinken. Jeder Europäer würde das natürlich unweigerlich mit Typhus büßen. An der Straße, -ie nach -er Sta-t führt, kauert, unbekümmert um Staub un- Lärm, eine India vor ihrem Handwebstuhl, -essen -Modell auch gewiß schon tausend Jahre alt ist. Mit knallbunten felbstgesponnenen Garnen webt sie einen „poncho" (Umhang), für den sie, wie sie uns erzählte, 30 Bob zu bekommen hofft. Arbeitsdauer: 7 Monate! Die Straße ist mit einer fußhohen Staubschicht bedeckt. Da nun an -en Sonntagnachmittagen in Miraflores meistens Rennen oder Fußballwettkämpfe sind, so muß dieser lästige Staub -och irgendwie beseitigt werden. Es wird also löblicherweise gesprengt. Aber wie? Ein Dutzend Indios sind angestellt, das Wasser aus -em Straßengraben auf -en Staub zu gießen. Sie tun -ies teils mit Eimern, teils mit alten Kochtöpfen, ja sogar mit Hüten und Hän-en. Eine mühselige und doch vergebliche Arbeit: denn nach einer knap pen halben Stunde hat die sengende Sonne -och alles längst wieder ausge- -örrt! — Jetzt kommen wir zu einem Kloster. Auf -em freien Platze davor sehen wir uns plötzlich von einer Schar Llamas umringt, -ie auf ihren Rücken -ie für das Kloster bestimmten Säcke mit „taguia" (Llamamist als Feuerungsmaterial) tragen. Sie schauen uns dumm-hochmütig an, lassen uns aber im übrigen ungehindert passieren. Ueberhaupt habe ich hier noch nie erlebt, -aß ein Llama gespuckt hatte, wie Fritz Reuter -as so nett erzählt! Von Zeit zu Zeit gehe ich des Morgens selbst einmal aus -en Markt, um einzukaufen. Auch hier kann man wieder die ganze deutsche Kolonie treffen, d. h. -ie Damen. — Immer wieder entzückt mich -as farbensatte Bild. Auf -er Erde oder auf Kisten hocken -ie Indias und Cholas mit nntergeschlagenen Beinen und halten ihren Kram feil. Sie sind oft recht wohlhabend, was man an ihrem Umfang un- -em Gold- un- Silberschmuck erkennen kann. — Es ist eigentlich wundervoll, daß es das ganze Jahr über frisches Obst und Gemüse gibt, natürlich mit der Jahreszeit wechselnd. Jetzt B. kommen -ie ersten 'Erdbeeren, Pflaumen un- Aprikosen. Später gibt es Birnen, Pfirsiche un- Weintrauben. Beeren (außer Er-beeren) fehlen leider gänzlich. Kirschen und hiesige Aepfel sind minderwertig. Für einen kali fornischen Apfel zahlt man ea. 60 Cents, für eine Ananas dagegen nur 30—40. 30
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