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Dresdner Geschichtsblätter
- Bandzählung
- 9 = 36/45.1928/37,2
- Erscheinungsdatum
- 1928/37
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 3339.b-36/45.1928/37
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id31079191Z5
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id31079191Z
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-31079191Z
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 44.1936
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Dresdner Geschichtsblätter
- Autor
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haben ihn, wie mit einem Schlage, inhaltlich und formell für die Zukunft richtungweisend beeinflußt. Malerisch geschah dies in Paris durch die neuesten Monumental schöpfungen zweier stilistisch völlig verschiedenen Meister: des virtuosen Dekorateurs Albert Besnard (Fresken in der Ücole äs klmrinacie) und des Romantikers Puvis de Chavannes, der in seinem Genovevazyklus im Pan theon bis auf Giotto zurückgriff und in Gemälden wie „voux ku^s" gleich dem deutschen Marees naturver- wachsene Wesen ohne zeitliche oder völkische Bindung schilderte in jener gedämpften, Hellen Farbengebung, die solchen Bildern fast das Aussehen eines Teppichs ver leiht. Dies kam gerade dem Empfinden Hofmanns ent gegen und bestimmte seine weitere Entwicklung. Ein Be such Italiens (1894—97), dessen unausschöpfbare land schaftliche Schönheiten er auch später unablässig studierte und im Bilde verherrlichte, schloß seine Wanderzeit ab. Vor und nach diesem römischen Aufenthalte hatte Hofmann seinen Wohnsitz in Berlin. Dort trat er der H. Künstlervereinigung der „Elf" bei, zu der auch Max Liebermann, Walter Leistikow und andere Maler ge hörten. Schon auf der ersten Ausstellung dieses „Klubs" bei Schulte erregte der Neuling in den Berliner Kunst- kreisen durch Inhalt, Form und Farbe seiner Bilder Aufsehen und — lebhaften Widerspruch. Er ließ sich aber nicht beirren, sondern ging seinen selbstgewählten Weg mutig weiter. Als Organ stellten den „Elf" ihre Freunde seit 1895 die vornehme Kunstzeitschrift „Pan" zur Verfügung. Durch diese suchten die jungen Künstler, im Bunde mit literarischen „Stürmern und Drängern" wie O. E. Hartleben, C. Flaischlen, R. M. Rilke, I. Schlaf u. a., die Öffentlichkeit über ihre Bestrebungen zu unterrichten. Hofmann wurde — zunächst von Rom aus, dann (bis 1900) in Berlin selbst — einer der tätigsten Mitarbeiter des „Pan". Er veröffentlichte darin Ori ginallithographien („Adam und Eva", „Sonnige Tage"), Lichtdrucke nach seinen Gemälden und besonders viele Schmuckleisten, in denen er z. T. -- wie auch in manchen seiner Bilderrahmen — der Zeitrichtung des „Jugend stiles" seinen Tribut entrichtete. So können wir in dem genannten Kunstblatte Hofmanns künstlerisches Fort schreiten bis zur Jahrhundertwende gut verfolgen. Er hat nach dieser Zeit auch für die Münchener Wochen schrift „Jugend" eine Anzahl charakteristischer Blätter geliefert, wie „Das Blütenreis", „Traumland", „Neues Leben". nelius Gurlitt verpflichtet. In einer Zeit, da Hof- mann als „fanatischer Impressionist" aufs heftigste be fehdet wurde, — verweigerte man ihm doch sogar die Aufnahme seiner Werke zur Berliner Kunstausstellung—, trat der unerschrockene Dresdner Kämpe Gurlitt, als einziger neben Wilhelm von Bode, für den genialen Neutöner ein, nicht nur in Zeitschriften („Gegenwart"), sondern noch in seiner so herzerfrischend persönlich geschrie benen „Deutschen Kunst des 19. Jahrhunderts"^ Es ist gut, wenn man sich jetzt gerade daran einmal erinnert! Äbrigens hatte Hofmann die künstlerische Verbin dung mit Dresden auch schon selbst angebahnt. Dies ge schah zuerst im „Salon Lichtenberg" (bei Morave). 1894 bis 1901 sandte er von Berlin (1897 von Rom) seine neuesten Schöpfungen auf die hiesigen akademischen und internationalen Ausstellungen. So sahen wir von ihm den fast an Caspar David Friedrich gemahnen den „Sonnenuntergang" (ein winziger Mensch dem ge waltigen Meere zugewandt, in das die Sonne versinkt), den „Frühling" in Gestalt eines Vlütenzweige tragenden Mädchens mit fliegendem Gewände u. a., auch Kunst gewerbliches, wie den aus Holz geschnitzten und bemalten Landspiegel bei Freih. von Wendelstadt. And schon be gann in Dresden die Anteilnahme an dem immer eigen williger vorwärtsschreitenden Künstler zu wachsen, früher als in anderen Kunstzentren. Bereits 1897/98 gelangten durch Max Lehrs die ersten graphischen Blätter von ihm in das Königliche Kupferstich kabinett, das seitdem fortgesetzt — bis 1934 — seinen Besitz an Zeichnungen, Steindrucken und Holzschnitten L. v. Hofmanns vermehrt hat (teilweise durch Schenkun gen des Dresdner Museumsvereins) und somit eine der Hauptquellen für das Studium des interessanten Meisters geworden ist. Auch Dresdner Kunstfreunde, wie Ge neralkonsul von Klemperer, Landrat vr. von Dietel, Staatsminister Graf Vitzthum von Eckstädt u. a., be reicherten schon zu Anfang des Jahrhunderts ihre Pri vatsammlungen durch Werke des noch arg umstrittenen Künstlers. Dieser folgte 1903 einem Rufe an die Weimarer Kunstschule, wo ihm die Möglichkeit eigener Weiter bildung durch Studienreisen (Florenz, Griechenland) blieb. Von Weimar aus stellte er ebenfalls den großen Dresdner Kunstausstellungen (1904—1912) seine letzten Bilder zur Verfügung. So die Entwürfe zum Fries ini Foyer des Weimarer Hoftheaters — auch die Museums halle daselbst und den Senatssitzungssaal der Universität Jena hat er mit Wandbildern geschmückt —, Land schaften, dekorative Skizzen usw. 1908 überließ ihm die Ausstellungsleitung (Vorsitzende waren Gotthardt Kuehl und Robert Diez) für seine Pastelle einen be sonderen Saal—, ein Beweis dafür, wie hoch der Maler Durch den „Pan" kam Hofmann auch wieder in lebendige Verbindung mit Dresden. Denn die Kunstgelehrten Woldemar von Seidlitz, Karl Woer- mann und Max Lehrs waren ebenfalls an dieser Zeit- ! schrift maßgebend beteiligt, und er verdankte ihnen Zu- ! spruch und Förderung. Am stärksten aber blieb er Cor- !
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