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Dresdner Geschichtsblätter
- Bandzählung
- 9 = 36/45.1928/37,2
- Erscheinungsdatum
- 1928/37
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 3339.b-36/45.1928/37
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id31079191Z5
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id31079191Z
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-31079191Z
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 44.1936
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Dresdner Geschichtsblätter
- Autor
- Links
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Dresdner Geschichtsblätter 1936. Nr. 1—2.^05 Süddeutschland und Österreich fortwährende Einwir kung gestattet, ein Land von höchst mannigfaltigem und interessantem Charakter, eine an Natursch vnheiten reiche Umgebung, vortreffliche Sammlungen, eine Re gierung, der ungewöhnlich reiche Mittel zur Kunst- förderung zur Verfügung stehen, ein leicht zu beein flussendes Volk, das vor der Kunst und der Wissenschaft wenigstens ehrlichen Respekt hat..." In der Tagespresse setzten sich die Kunstwart-Mitarbeiter Wolfgang Kirch bach und besonders Paul Schumann für die Leran ziehung frischer Kräfte an die Kunstakademie ein; sie unterstützten auch die Galeriedirektion, als sie von einem Maler alten Schlages, Karl Ehrenberg, im Landtag angegriffen wurde wegen des Ankaufs von Klingers Pietn und Krohgs Lotsenboot. Lier in Dresden lag demnach der ungewöhnliche Fall vor, daß die staatlichen Sammlungen lebhafteren Anteil an den jungen Bestre bungen des Kunstlebens nahmen als die z. T. über alterte repräsentative Künstlerschaft selbst; daß auch in Dresden die neue Kunstauffassung Wurzel geschlagen hatte, beweist eine Einspruchsadresse von 43 Dresdner Malern und Bildhauern gegen den Ehrenbergschen Landtagsantrag. Wie Karl Woermann wertvolle Bei spiele der alten und neuen Kunstrichtung für die Galerie erwarb, so richtete Georg Treu in der Skulpturen sammlung neben der Abteilung für Antiken-Abgüsse eine Abteilung für moderne Kunst ein, und Max Lehrs erwarb als erster Vertreter einer deutschen öffentlichen Sammlung seit 1892 graphische Blätter von Lans Thoma für das Kupferstichkabinett. Der oben schon er wähnte Vortragende Rat in der Generaldirektion der Kgl. Sammlungen Woldemar von Seidlitz war ein Kenner und Förderer auch der neuen Kunstrichtung; er bestärkte die Museumsdirektoren in ihrer Laltung und öffnete auch sein eigenes Laus den jungen Kunstbestre bungen. Mit der Begründung der Dresdner Sezession durch Karl Bantzer und seine Schüler und vor allem durch die Berufung Gotthard Kuehls 1895 trat der end gültige Llmschwung im Dresdner Kunstleben ein. Kuehl förderte nicht nur bei seinen Schülern den Impressionis mus, sondern weckte besonders durch die „weitgreifende aktuelle Fassung der Programme" zu den großen Dresdner Kunstausstellungen 1897—1912 in ganz Deutschland neues Interesse für die Dresdner Kunst. Einer der bedeutendsten Vertreter des Dresdner Im pressionismus, Robert Sterl, bezeugte, daß es „in Dresden nie ein erfrischenderes Kunstleben gegeben habe als in diesen Jahren, in denen wir Menzel, Leibl, Thoma, Liebermann und die großen Franzosen in uns aufnehmen konnten". (Lundert Jahre Kunstverein, S. 29.) Einen neuen Einschnitt in der Geschichte der Dresdner Malerei bildeten dann die Deutsche Jahr hundert-Ausstellung Berlin 1906 und besonders die Kunstausstellung 1908 in Dresden, „Dresdner Maler und Zeichner 1800—1850". Damals wurden die Dresdner Meister aus der ersten Lälfte des 19. Jahrhunderts ge radezu neu entdeckt: die Werke von Caspar David Friedrich, Joh. Christian Claußen Dahl, Georg Friedrich Kersting, Ferdinand v.Rayski u.a. fanden nun erst volle Würdigung, nicht aus einer bloß antiquarischen Neigung heraus, sondern weil das Verständnis für eine große, bodenständige Kunst nun geweckt war. Noch unmittelbarer als die Wirkung der freien bil denden Kunst auf die allgemeine Geschmacksbildung dürfte der Einfluß des Bauwesens sein. Der Architektur erwuchsen gerade seit dem siebziger Kriege durch das rasche Wachstum der Bevölkerung bedeutende Auf gaben, stieg doch die Einwohnerzahl in Dresden allein von 1871 bis 1875 um 20000 Personen auf 197300 Menschen. Ganze Straßenzüge wurden damals er richtet; aber sowohl die Kurfürsten-, Tieck- und Me lanchthonstraße in Dresden-Neustadt oder etwa die Seidnitzer, Kaulbach- und Blochmannstraße in der Altstadt, als auch die für das Stadtbild besonders wichtige König-Iohann-Straße, die 1885 bis 1888 aus gebaut wurde, zeigen teils nüchterne Maurermeister- arbeit, teils die Folgen der Stilverwirrung. 1887 er reichte die Bautätigkeit in Dresden die größte Aus dehnung. An den damaligen überladenen sog. deutschen Renaissance-Bauten krankt das Stadtbild z. T. heute noch. Das Empfinden für die angestammte Kunst der bedeutendsten Dresdner Bauten mußte erst geweckt werden. Die Entwicklung des Dresdner Barock auf der Grundlage der Leimatkunst und des Leimatschutz- gedankens geht zurück auf den Kunstwart-Mahnruf nach einem volksverbundenen Baustil. Eine ähnliche Entwicklung durchlief schließlich auch das Dresdner Kunsthandwerk. Auf den Gewerbe-Aus stellungen von 1871 und 1875 herrschte trotz der tech nischen Fortschritte noch die klassizistische Form; die 1876 errichtete Kunstgewerbeschule arbeitete im Emire des Zeitgeschmacks in Anlehnung an die historischen Stilarten. Welchen Wert man dem Kunsthandwerk aber gerade hier beimaß, beweist die Teilnahme des Königs an der Eröffnung einer Kunstgewerbehalle in der Prager Straße 1883, die mit wechselnden Ausstellungen zur Erziehung des Geschmacks beitragen sollte. Das Lof- leben mit seinen Festlichkeiten, nicht zuletzt dem Wettin- Fest 1889, das alle Volkskreise erfaßte, wirkte belebend. Auf der I. Internationalen Kunstausstellung in Dresden 1897 war das Dresdner Kunstgewerbe schon in die Ent wicklung des Jugendstils eingetreten, der im Gegensatz zu den historischen Stilen auf Naturformen aufgebaut war Und durch diese Befreiungstat wichtiger geworden
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