Die Foto-Farbenpalette in der Praxis Der gegenseitigen Wirkung der Farben aufeinander kommt in der Praxis große Bedeutung zu. Wer sie kennt, d. h., wer sich die Gesetz= mäßigkeit, die in den vorigen Kapiteln behandelt wurde, zu eigen gemacht hat, besitzt für seine praktische Arbeit eine richtige Farben= palette, auf der er nach Wunsch die Farben mischen kann. Das Wissen um die Zusammenhänge ergibt die Möglichkeit, von der technischen Zwangsläufigkeit der Farbenfotografie loszukommen. Es scheint hier nicht am Platz, eine tabellarische Übersicht für alle auftretenden Fälle zu geben — sie würde zu groß ausfallen; denn die Farben, ihre Tönungen und Schattierungen sind zu reichhaltig, als daß man jede einzelne in Kombination mit jeder anderen besprechen könnte. Man muß sich die vorgenannten Eigentümlichkeiten eben gedanklich zu eigen machen, um in jedem auf tauchenden Fall die richtige Farbenzusammenstellung zu finden. Dazu einige Beispiele: D er Tein t ist z.B. zu blaß; seine Farbe soll im Bild satter wir= ken.Zunächst gelingtdas mit Hilfe des Helligkeitskontrastes. Der Kopf muß also von hellen Tönen umgeben sein, damit er dunkler wirkt. Soll die Farbe selbst intensiver werden, müssen auch noch Komple= mentärfarben in allernächster Nähe stehen. Mit einem Wort: Hinter= grund und Kleidung sollten z. B. Hellgrau und Schattierungen in hellem Eisblau aufweisen. Der Teint ist zu bleich. Seine Farbe soll frischer —rötlicher wirken. Hintergrund und Kleidung können dann die Töne Seegrün bis Laubgrün aufweisen (Kontrast!), und zwar haben sie direkt ohne Kontur abgesetzt anzuschließen; und überdies muß ihnen ein größerer Raum im Bild zukommen, als dem Kopf allein. Die Farben können zum Teil mit Grau gebrochen werden (Wirksamkeit der kleinen Unterschiede); und schließlich müssen sie recht hell sein (Hellig= keitskontrast). Vertiefung der Teintfarbe Auffrischung der Teintfarbe Walter E. Lautenbaeher — •zu seiner nebenstehenden Aufnahme Über die Technik dieses Fotografen wurde bereits auf Seite 12^ berichtet. Hier zeigt er eine farblich wohüabgewogene Modeaufnahme, bei Kunstlicht auf genommen.