J5 Sernardo Belotto, gen. Canaletto: Dresden vom rechten Elbufer oberhalb der Augustusbriicke (Ausschnitt), 17 47 Die Bauten Knöffels für Graf Brühl von links nach rechts: Gemäldegalerie, Bibliothek, Gartensaal und Palais Der schwächere, passivere Charakter Augusts III. und der Ehrgeiz, der Machthunger und das Intrigantentum des Premierministers entsprachen der objektiven Tendenz, daß die feudal-absolutistischen Herrscher die Staats- geschäfte anderen überließen. So ist es nur folgerichtig, wenn festgestellt wird, daß August III. weit weniger Interesse an der staatlich-repräsentativen Funktion der Architek tur und der mit ihr verbundenen Künste zeigte. Nach Hentschel hört es nach dem Tode August des Starken schlaaartig auf. daß Pläne und Entwürfe den Vermerk tragen, vom König "inventieret und ordonniret" 6 , erst recht fehlen wurde stark vernachlässigt, was sich bitter rächen sollte. Mit der Nieder lage im Siebenjährigen Krieg, aurch die Sachsen seine führende Stellung einbüßte und wirtschaftlich schweren Schaden erlitt, fand auch die künst lerische Blütezeit ein abruptes Ende. Weiterhin spielen die unterschiedlichen Charaktere und Neigungen der bei den Herrscher eine Rolle, ebenso wie die des allmächtigen Grafen Brühl, der zum wichtigsten Auftraggeber der bauenden und bildenden Künste wurde. Doch gehen sie konform mit den gesellschaftlichen Veränderungen. 2