1169 Herr Verdier hatte schon längst sein Zimmer aufge sucht, als Maxime und Valentine dicht nebeneinander auf das Geländer der Auf der Terrasse sind zwei Personen, die ihm zusehcn . „Herr Antonin Verdier, Fabrikant aus Lille, und seine Frau . . . oder . . „Oder?“ „Nun, im Vertrauen, sie scheinen nicht richtig verheiratet zu sein . . . Wenn man die Sorte kennt . . Maxime Cruchy mißfällt die Sorte ganz und gar nicht. . . . Als er einige Stunden später in den Speisesaal tritt, sitzt die hübsche Frau dem älteren Herrn gegenüber an einem der Tische. Der ältere Herr ist ebenso garstig, als sie reizend ist. Und wie sie sich zu langweilen scheint! Alles an ihr drückt die Langeweile aus: ihre dunklen Augen, ihr voller Mund, ihre etwas gepolsterten Hände. Sie träumt! . . . Manchmal streift ihr Blick Maximes frisches Gesicht, denn er sitzt am Nachbartisch. Ihre Serviette gleitet zu Boden — vielleicht nicht ganz zufällig — und Maxime stürzt herbei, um sie aufzuheben, wofür ihm ein bezauberndes Lächeln zuteil wird. Sympathien entstehen oft urplötzlich und unaufhaltsam, nicht wahr? Bald erfährt Frau Verdier, oder die reizende Frau, die sich so nennen läßt, wie der dienst eifrige junge Mann, der ihr zu gefallen beginnt, heißt. Das ganze Hotel weiß es nach einer Viertelstunde, daß der junge Automobilist der Sohn des Ministers Cruchy ist. Man sieht ihn an und tuschelt. Maxime hat nur Augen für Frau Verdier. Der ältere Herr nennt sie beim Na men, „Valentine“. . . . Was für ein hübscher Name, er erscheint Maxime bereits anbetungs würdig! Als man später in der Halle den schwarzen Kaf fee trinkt, entspinnt sich ein Gespräch zwischen den dreien. Herr Ver dier ist stolz darauf, den Sohn eines Mit gliedes der Regie rung kennen zu ler nen, und Valentine ist anmutig, kokett und verheißungs voll.