nähme, die wir von dieser Regel machen, berechtigt es so wenig, uns eine Vor zugsstellung für die Zukunft zu ge währen, wie eine Benachteiligung für die Gegenwart. Und doch ist all das eigentlich nicht wahr, was ich Ihnen hier sage. Wir ken nen und wissen alles genau, was je geistig und seelisch in unserem Leben in Büchern unseren Weg kreuzte. Es geht uns nichts verloren. Es verschwindet nur, versinkt ins Unterbewußtsein. In ruhigen Stunden manchmal, da steigen all unsere imaginären Lieben, die uns einst aus Büchern die Arme entgegen streckten, wieder aus dem Geisterfried hof in unserem Hirn auf, und sie plau dern mit uns, raunen uns liebe Worte zu. Und wir lauschen ihnen, als ob wir ihnen das erstemal begegneten. Denn haben Sie schon einmal den Versuch gemacht, ein Buch, das Sie vor 20 Jahren einmal lasen, wieder zu lesen? Sie werden er staunen. Nicht eine Zeile, nicht ein Wort, nicht eine Wendung von alledem ist Ihnen verlorengegangen. Und Ihr Einst und Jetzt begrüßen sich und reichen sich die Hände. ,Ich wünschte, daß ich mein Gedächtnis verlöre“, sagte der Marquis von Keith, der Genosse Friedrichs des Großen, als uralter Mann. ,Denn dann würde ich all meine Freunde: Shakespeare, Cervantes, Voltaire und Rabelais, mit dem gleichen Genuß lesen, als ob ich sie zum erstenmal läse.“ Uns aber, denen es nicht gegeben ist wie dem Alten, den ganzen Shake speare auswendig zu können, für uns ge wöhnliche Sterbliche ist es ein Gnaden geschenk, wenn wir in ruhigen Stunden unseren einstigen Freunden wieder be gegnen dürfen.“ und -was von allen Indi anerge.sdi!eilten üb rigge bliebe 11 ist: „Hugl il a sagte der Gelbe Pantker • • •