Aspekte Alle Lebensbedürfnisse sind eng inein ander verwoben, aber dies Gewebe wird nur selten mit Sorgfalt beachtet. Weder spekulative Ideen noch die anmaßlichste Technik können, stückweise vorgehend, solch entscheidende Fahrlässigkeit wie der gut machen. 62 Das Gestaltplanen Richard Neutra Zu allen Zeiten hat der Mensch so wohl physisch wie spekulativ schwer daran gearbeitet, Werkzeuge zur Ver besserung seiner Umwelt zu ersin nen. Sich selbst hat er dabei in der Hauptsache als selbstverständlich vorausgesetzt und sich zum größten Teil mit einer Selbsterkenntnis durch zufällige Introspektion begnügt. Das neue Ziel unserer Erörterungen ist dagegen, das Interesse an objekti ven physiologischen Gegebenheiten zu wecken, die uns beim Konstruie ren und Beurteilen einer geeigneten Umwelt für den recht bewerteten Menschen leiten können. Die erste Aufgabe wird sein, Programme für gezielte Experimente wenigstens an zudeuten. Denn es wird der Arbeit so mancher Forscher bedürfen, um die vom Praktiker nur in Umrissen bezeichneten Probleme im einzelnen zu lösen. Viele Jahre ist es mein Anliegen gewesen, einen guten Ausgangs punkt zu finden, von dem aus sich konkrete Untersuchungen in dem umfangreichen Feld des Gestaltpla- nensanstellen und aus methodischen Forschungen lernen ließe, was wir von seinen biologischen Wirkungen durchaus wissen müssen. Das expe rimentelle Entwerfen von Volksschul klassenräumen in Texas mag als brauchbares Beispiel dienen. Es stellt einen Versuch zu solchen For schungen dar, der auch anderswo ähnliche Bemühungen angeregt hat. Dr. D. B. Harmon, der wie ich vom physiologischen Interesse an primä ren optischen Umwelteinflüssen auf die Entwicklung von Schulkindern ausging, ist — wie es auch immer im einzelnen um die Schlüssigkeit sei ner Arbeitsergebnisse stehen mag -