H. K. F R E N Z E L HANNOVER Jede starke Persönlichkeit, die mit den geistigen Strömungen ihrer Zeit verwachsen ist, muß das Bestreben haben, daß alles, was sie unternimmt, nicht nur den Zweck hat, die eigene wirtschaftliche Existenz zu sichern, sondern gleichzeitig jede Unternehmung zu einem Ausdruck des gesamten Wollens zu machen. Der Keksfabrikant H. Bahlsen in Hannover war ein Unternehmer, der seine Arbeit in stärkstem Maße mit der Kunst in Verbindung brachte. Als hochkultivierter Mensch, der die geistigen Strö mungen seiner Zeit verstand, erkannte er, daß die Massen, mit denen er durch seine Ware in Beziehung treten wollte, in irgendeiner Form die gleichen Bedürfnisse und Empfindungen haben müßten wie er selbst, und deshalb wurde die Kunst für ihn die beste Propaganda. Die Kunst war ihm ein Lebensbedürfnis, ohne das er nicht existieren und nicht arbeiten konnte. Die Fabrikations räume wurden technisch und architektonisch in der zu jener Zeit vollkommensten Weise errichtet. Alle seine Mitarbeiter sollten in der gleichen Atmosphäre schaffen, in der er lebte und fühlte. Des halb ließ er von dem damals sehr jungen Maler Willi Jäckel die Wände des Arbeiterspeise- ^ X^Cc.chs’ccho'N, / Lsndeebib.'icthek \ 2 5. JUL! '964 v Dresden