'SSS/S//S//////SS////////SSS//S. RUF DEUTSCHER REKLAMETAG BERLIN 1932 AM 19. U N D 20. MÄRZ Staat, Religion, Wissenschaft, Kunst, Wirtschaft, Technik, alles ist undenkbar, ohne daß ein Zusam- menschließen, ein Beziehungsschaffen, ein Austausch von Gedanken, Gütern und Werten vor sich geht. Grundbedingung jeder Kultur ist eine organisierte Gemeinschaft, die lebensvolle Beziehun gen zwischen den Kulturträgern schafft. Somit wird jede Art von Beziehungschaffen, das heißt Werbung, zu einem Mittel des Kulturfortschrittes. Der Gegenstand der Werbung ist dabei gleich gültig, sei er politischer, kultureller, religiöser, charitativer oder wirtschaftlicher Natur, sei es ein gewerblicher oder literarischer, ein hygienischer oder künstlerischer Zweck, sei es Ware oder Weltanschauung. Betrachtet man die Werbung so als einen Kulturfaktor, so wird man sie auch ethisch gerechtfertigt finden, zumindestens jede Werbung, die es ernst meint mit sich und dem Umworbenen. Und aus der ethischen Grundlage der Werbung ergibt sich die Forderung, die der Werbende an sich selbst zu stellen hat: Immer daran zu denken, wie groß und gefährlich die Macht der öffentlichen Meinung ist, die er be einflussen will. Nur mit großem Verantwortungsgefühl der Allgemeinheit gegenüber kann der Mensch das Ziel jeder Werbung erreichen: Führer zu sein. Nur der Verantwortungsvolle wird nicht zum Sklaven, sondern zum Beherrscher der vielfältigen Werbetechnik werden. Vom werben den Blick bis zu dem in Hunderttausenden verbreiteten Leitartikel, vom Händedruck bis zur Rota tionsmaschine. In wirtschaftlich schweren Zeiten ist es immer wieder notwendig, nicht nur auf die kulturelle Mission der Werbung hinzuweisen, sondern ganz besonders darauf, daß nur die Werbung in der Lage ist, Wege zu weisen, die aus der Not herausführen. Deswegen haben sich die Werbeverbände entschlossen, am 19. und am 20. März 1932 eine große Kundgebung unter dem Motto „Ruf der Werbung" zu veranstalten. Am 19. März werden prominente Führer der Industrie und des Handels vor der Fachwelt über die Bedeutung der wirtschaftlichen Werbung sprechen. Abends findet am 19. März eine parlamentarische Zusammenkunft statt, bei der eine Aussprache zwischen den Führern des Staates, der städtischen Behörden, den Wirtschaftsführern und den Werbeverbänden statt finden soll. Die Veranstaltung findet ihren Abschluß in einer großen Rundfunkkundgebung, in der die prominenten Führer aller Kultur- und Wirtschaftszweige über die Werbung sprechen werden. Der Vorbereitende Ausschuß: Wilhelm Decher, Wolfgang Henkel, DRV. Reichsverband Deutsche Reklamemesse Egon Juda (BDG.), Generalsekretär Dittmar, DRV. Bund der Werbeberater Karl Firneisen, Dr. A. Knapp, DRV. Reichsverband Deutsche Reklamemesse Professor Knöpfke, Professor H. K. Frenzel, Direktor der Funkstunde A.-G., Berlin Kontinentaler Reklameverband u. BDG. Oskar Konski, DRV. Edmund Heilpern, DRV. Otto Ernst Sutter, DRV. 76