Doch auf die Möglichkeiten ähnlicher Ergebnisse unterbewußt herbei- geführten äußeren Umständen kann näher eingegangen werden. Wer es darauf angelegt hat, etwas bestimmtes Quicklebendiges un bedingt vor die Linse zu bekommen, ohne sich auf den puren Zufall zu verlassen, steht vor der Wahl, die Beweglichkeit auf die eine oder andere Weise tunlichst herabzusetzen. Das eine Mittel heißt Narkose. Im Kühlschrank z. B. wird nach einigen Stunden des Verweilens die Lebensenergie so herabgesetzt, daß die Bewegungsfreudigkeit mehr oder weniger dahin ist. Von unter kühlten Tieren ist natürlich kaum mehr als Verschlafenheit zu er warten. Dasselbe trifft auf Tiere zu, die vor der Aufnahme mit Äther oder Chloroform betäubt worden waren. Diese Methoden sind aber abzulehnen. Das andere Mittel, das die Tiere in ihrer gewohnten Beweglichkeit nicht hindert, sondern bloß den Raum ihrer Beweglichkeit einschränkt, ist die sogenannte Küvettenaufnahme. Beide Methoden, sowohl die erste als auch die zweitgenannte, sind natürlich nur Hilfsmittel, und wer das Glück hat, auf beide verzichten zu können, und direkt in der Natur zum Schuß kommt, ist besser daran. Es ist bloß eine Zeitfrage und ein Verlaß auf Jagdglück. Kleintiere leben wie Vögel und auch viele Säugetiere in einem selbst geschaffenen Käfig. Sie haben ihr eigenes, festabgegrenztes Revier, in dem sie herrschen und keinem Eindringlich Zugang gestatten. Wer ihre Lebensgewohnheiten zu den verschiedenen Tageszeiten kennt, kann auf Hilfsmittel unter Umständen verzichten. Doch auch dann ist für die Aufnahme vor allem der Faktor „Zeit" entscheidend. Die Beschwernisse des Einstellens behindern jede auch noch so glück begünstigte Aufnahme. Deshalb ist ein Vorschub auf das Gelingen durchaus zu rechtfertigen, auch wenn Puristen und Puritaner anderer Meinung sind. Die unwahrscheinlich große Summe neuer Erkennt nisse in den letzten fünfzig Jahren geht nicht auf einmaliges Glück oder besonders günstig gelagerte Umstände zurück. Sie ist das Ergeb- nur im Aus nahmefall zu empfehlen Küvetten aufnahme der „Clas-Käfig“ Porträt der grünen Florfliege. Die an Sommerabenden hinter Fensterscheiben ver irrten, glasgrünen, zarten Tierchen, die oft fälschlich als Eintagsfliegen bezeichnet werden, besitzen richtige „Kulleraugen", die in allen Regenbogenfarben schillern. Die Kleinbildaufnahme wurde im Maßstab 8 : i gemacht. Das Bild nebenan ist eine Ausschnittvergrößerung aus ihr mit dem endgültigen Abbildungsmaßstab 60 : i.