und der Kampf um ihn am Zarenhofe Aus den Erinnerungen des Dumapräsidenten Kodsjanho Vo D r. Erwin Honig D ie mystische Gestalt des russischen Bauern Itasputin, dessen Einfluß auf die Schicksale eines der größten Reiche der Erde eine Zeillang ausschlaggebend war, be schäftigt ununterbrochen auch das neue Sowjetrußland. Allmählich beginnen jetzt die Erinne rungen hervorragender Zeitgenossen bekannt zu werden, die in die Vorgänge am Zaren hofe wirklich Einblick haben konnten. Neben die hochinteressanten Erinnerungen des französischen Botschafters am Peters burger Iiof, Paleologue, treten jetzt die zum erstenmal im „Archiv der russischen Revo lution“ (Slowo-Verlag, Berlin) veröffentlich ten Aufzeichnungen des früheren Duma- Präsidenten Rodsjanko: „Der Sturz des Zaren reiches.“ Rodsjankos Schicksal ist tragisch ge wesen. Dieser repräsentative Mann des alten Rußlands war eine Zeftlang der Liebling des aufgeklärten Bürgertums. Nikolaus II. war auch diesem Manne, der es sicher treu mit ihm meinte, gegenüber verständnislos, aller dings nicht weniger verständnislos als Mi chael Rodsjanko selber gegenüber den Er fordernissen seiner Zeit. Auch der Präsident der letzten Duma glaubte im Augenblick der Auflösung des russischen Reiches an die All heilmacht einiger oberflächlicher Reformen. Die Volkskräfle, die nach Entfesselung drän-