uni) etne ^Ftau Eine Z i r Je u s n o v e 11 e von Gottfried Kölwel Zeichnungen von Rudolf Schlichter A ls Otto Klinger nach langjährigem Aufenthalt im Ausland wieder nach Deutschland zurückkehrte, brachte er außer einem riesigen Vermögen, das er ... Otto Kl;,, "er ergriff die Hand Adeles, küijte sie . . . sich durch große Holzgeschäfte, beson ders in Rußland und Rumänien, erworben hatte, aus Ungarn sechs Pferde mit, die durch ihre schneeweiße Farbe die Augen aller Beschauer entzückten. So sehr man sich auch bemühte, an den sechs schlanken Körpern wenigstens ein dunkles Fleckchen zu entdecken, von den Ohrenspitzen bis zum letzten Hufrand breitete sich nur makelloses Weiß aus, und die Haare der Pferde zeigten einen so reinen seidenen Glanz, daß einem bei langem Anscliauen fast die Augen weh taten. Jeden Tag begab sich Otto Klinger selbst zu den Stallungen, um nach den Pferden zu sehen. Dabei nannte er jedes bei seinem Schmeichelnamen, streichelte ihnen Mähne, Rücken und Schenkel, und steckte jedem Zucker in das Maul. Bald war es in der Stadt allgemein bekannt, daß der reiche Mann die Tiere mehr zu lieben scheine als alle 108