Der Kulj Zeichnung von Arnberg Wl die er di Liet k senen Von R o l e r t Breu G roße Maler sind stets große Ar beiter; ihr Leben ist ausgefüllt mit Beobachtung und Gestaltung, unermüd lich bewegen sie in sich die Bilder, die sie sehen und die sie festhalten wollen, Tag und Nacht sind sie ganz hingegeben der Leidenschaft, Schöpfer neuer Ge schlechter, neuer Welten zu sein. Wer sich den Künstler als einen leicht dahin flatternden Genießer, als einen verwöhn ten Abenteurer und hitzigen Casanova vorstellt, braucht nur die Tagebücher und Briefe, die große Maler seit Jahr hunderten uns hinterlassen haben, durch zusehen, um den banalen Irrtum zu er kennen. Dürer und Michelangelo, Feuer bach und Marees, Liebermann und Co- rinth: ihrer aller Dasein hat keinen Raum für Unzulängliches; sie alle haben nur einen Gott, ihr Werk. Es ist über raschend, wie wenig in dem irdischen Leben der meisten großen Maler die Frauen bedeuten, und es ist vielleicht für manchen, der sich nebenbei für einen Künstler hält und damit die Freiheiten, die er sich nimmt, entschuldigt, beinahe peinlich zu erfahren, daß die Unsterb lichen der Kunst den schlimmen Gott Eros genau so meisterten wie Pinsel und Palette. Michelangelo hat vom Weibe nichts wissen wollen, auch in Menzels Leben treffen wir außer seinen Ge schwistern und Verwandten keine Frau. Es wäre aufklärerisch und philisterhaft, solche Askese auf körperliche Verkrüp pelung zurückführen zu wollen; beide Maler haben den Kosmos um die herr lichsten Frauengestalten bereichert, es wird darum richtiger sein zu schließen, daß das Erleben des Weibes sich für diese Künstler in der Gestaltung er schöpfte. Böcklin hat, abgesehen von