DINGE FÜR KINDER Dagmar Lüder Spielraum ohne Formkanon Seit 1975 arbeiten Mitglieder des Ver bandes Bildender Künstler der DDR in der Karl-Marx-Städter Bezirkssek tion Formgestaltung/Kunsthandwerk an einer Ausstattung für Kindergarten und Kinderkrippe. In Form von 1 : 1-Modellen gehört diese Ausstattung zu den Publikums erfolgen der VIII. Kunstausstellung: ein Teil davon hinter Glas und auf Podesten von den Erwachsenen be trachtet, ein anderer von den Kindern erprobt. Für das Bespielen — wie es im Fach jargon heißt — steht ein Ausstellungs kindergarten zur Verfügung: Für die Zeit des Rundgangs ihrer Eltern blei ben dort die Besucherkinder. Auf den folgenden Seiten stellen wir einen Teil der Arbeiten vor. Nicht alles fand allerdings Platz, und eini ges befindet sich gegenwärtig noch im Entwurfsstadium. Auslösendes Moment für das Projekt war der Wunsch nach einem Zusam menfinden aller Mitglieder innerhalb der Karl-Marx-Städter Bezirkssektion Formgestaltung/Kunsthandwerk im Ver band Bildender Künstler der DDR mit Hilfe einer gemeinsamen gestalteri schen Arbeit. Als lohnendes Objekt empfahlen sich Kindergarten und Kin derkrippe wie von selbst: Einmal ha ben Gestalter auch Kinder, die sie täg lich dort abgeben, zum anderen wer den dem einen oder dem anderen hin und wieder gestalterische Leistungen für Kindergarten und Kinderkrippe ab verlangt und als deren „Kulturanteil“ verbucht. Derartige Aktivitäten verpuffen aber, weil sie isoliert bleiben, sie verschwin den als Einzelnes in einzelnen Einrich tungen. Die Alternative liegt nahe: Gestaltung des Ganzen und für alle Einrichtungen, vervielfältigt in indu strieller Serie. Der Anspruch ist hoch. Und erfüllbar eben nur durch Gemeinsamkeit. Kon kret: Vierzig Gestalter, Mitglieder des Verbandes Bildender Künstler, die der Abteilung Kultur beim Rat des Bezir kes eine Konzeption vorlegen, sind