zu den EklogenVirgils sind Folgen von schön gezeichneten und poetisch empfundenen Landschaften; aber auch sie sind streng genommen eine Reihe von Bildern, die vom Text getrennt gedruckt wurden. Von Palmer selbst sagt sein Sohn in einer Beschreibung des Werkes, dass er bei dem Entwurf desselben den Wunsch geäussert habe, William Blake wäre noch am Leben und könnte die Holz schnittkopfleisten zu den Eklogen zeichnen. Die Wiederbelebung des Kunstholzschnittes und seine Anwendung in der Buchillustration verdanken wir Thomas Bewick und seiner Schule. Ihre Leistungen unterscheiden sich natürlich scharf von dem Formschnitt der alten Meister. Bewick hatte nichts von der poetischen Er findungsgabe der eben genannten Zeichner, aber er hatte viel Humor und satyrische Begabung, die er in seinen kleinen Schlussvignetten zum Ausdruck brachte. Seine technische Fertigkeit in der Behandlung des Holzstockes zeigt er in Werken wie seine „Englischen Vögel“; aber obgleich hier Bild und Type in mechanischer Ueberein- stimmung sind, bemerkt man keine Spur von dekorativer Schönheit und Raumeinteilung. Als Zeichnungen haben die Holzschnitte nichts von der künstlerischen Kraft, wie wir sie in der Mitte des 16. Jahrhunderts in den Illustra tionen zum Gesner und Matthiolus finden. Es sind ganz genaue, nüchterne Darstellungen der Vögel und ihres Ge fieders, aber in der Komposition zeigt sich kaum mehr Ge schmack, als ihn der gewöhnliche Ausstopfer besitzt, und auf das Aussehen der Buchseite an sich ist gar keine Rück sicht genommen. Es war indessen schon viel gewonnen, dass der Holz schnitt wieder zu seinem Rechte kam und seine Brauchbar keit zur Buchillustration dargethan wurde. Bewick begründete eine Schule sehr vorzüglicher Holzschneider, welche diese Kunst zu einem wunderbaren 162