S)zn / t{ni)FwnSvon7 Mir-'" »S fatt ^ UNO Wo^T. VoFUJOFt. S ist ein eigenartiges Zusammentreffen, dass am Schlüsse unseres denkwürdigen Jahrhunderts das unaufhaltsame, kraftverzehrende und kraftgebärende Hasten, Jagen, Treiben und Rennen aller Berufs- und Gesellschaftsklassen eine ebenso charakteristische als zeitgemässe Versinnbildlichung erhalten hat durch ein modernes Verkehrsmittel, durch das Fahrrad, das dem Menschen in diesem Kampfe mit Raum und Zeit sogar noch zu Hilfe kommt, seine Geschwindigkeit vervielfacht, und, seinem alleinigen Willen unterthan, von seiner eigenen Kraft getrieben, unabhängig von allen anderen Beförderungsmitteln, ja schneller als die meisten der selben, die grössten Strecken mit ihm sausend durchmisst. Es verdient als phänomenale Erscheinung in der Kulturgeschichte der Menschheit ver zeichnet zu werden, dass aus einstmals bizarren Versuchen, aus einem vielfach verdächtigten, verlachten, ja verachteten Sport eine die ganze civilisierte Menschheit erfassende Bewegung sich entwickelte, die weit über Umfang und Bedeutung eines Sports hinaus in zwingender Weise in die Thätigkeit der Völker und in unser tägliches Leben eingegriffen hat. Vor kurzem noch fragte man skeptisch: „Was, Sie — radeln!“ — Heute heisst es: „Ja was, ist’s möglich, Sie radeln nicht?! — und im Stillen zieht der mitleidige Frager bereits seine Schlüsse über die offenbar gestörte Gesundheit oder das — Spiessbürgertum des oder der Gefragten! Auch auf Litteratur und Publizistik hat der Fahrradsport seinen Einfluss geltend gemacht, aber namentlich die Organe der letzteren haben in der neuesten Phase dieses Sportaufschwunges in ihren Leistungen nicht überall Schritt zu halten vermocht mit den nunmehr aus wesentlich anderen Kreisen an sie gestellten Ansprüchen, und in dem Wenigen, was ferner die sonstige Fahrradlitteratur bislang an beachtenswerten Leistungen auf den Büchermarkt gebracht hat, waren vielfach die Autoren nicht genügend Herr des Stoffes bezw. des Rades, oder sie über sahen, dass der Vielseitigkeit der grossen Bewegung gegenüber die Kräfte eines Einzelnen nicht mehr genügen. Das empfindet man in den grossen Sportverbänden am allermeisten und gerade da wurde die Idee des Herausgebers, mit einem Konsortium berufener Fach- und Sportleute, dem Radfahr-