V Die katholifche Aktion bemächtigt [ich einer Leidenden Je verweltlichter, je politifcher, je widerchriftlicher das ganze Verhalten der angeblichen Kirche Chrifti ge worden ift, um fo mehr wird fie neuer Mittel und Wege bedürfen, um nach außen hin Geh den nötigen Anftrich zu erhalten, der fie in den Augen ihrer Bekenner fein lallen foll, was fie nicht ift. Ein Wunder innerhalb ihres Betätigungsbezirkes — oder doch etwas, das fich wie ein Wunder ausnimmt — wäre da für die Kirche wohl das wünfehenswertefte. Das kennzeichnet aber fchon die Ent artung ihrer Glaubensgrundlage, denn wo der chriftliche Gottesglaube lebendig ift, ift mit dem Mittler Jefus Chriftus auch das Beifpiel eines Lebens gegeben, das in der Wahrheit ift und fo in die große Wirklichkeit ab- feits des Sichtbaren hineinreicht, was dem Gläubigen fein Selbft und das ganze Dafein zu einem Wunder — zu etwas, das letzten Endes nicht erklärbar und nicht er kannt ift, macht. Wunderfucht und Zeichenforderung aber find ja auch im Evangelium als Merkmal eines böfen und gottvergellenen Gefchlechts gebrandmarkt. Für die katholifche Aktion doch fcheint das nicht zu gelten. So hat fie fich — wohl zur Einficht gelangt, daß 95