Wechselstromgeneratoren, die paralell geschaltet wer den sollen, müssen vorher auf die tausendstel Sekunde synchronisiert werden und so wurde die Millisekunde bald die gebräuchliche Maßeinheit, nicht nur in der Starkstromtechnik, sondern weiterhin auch für den Relaisbau der automatischen Telephonie und der Schnelltelegraphie. Auch dabei ergab sich wieder eine neuartige elektrische Uhr, die ,, Synchronuhr“. Alle Wechselstromwerke, die mit dem großen deut schen Überlandnetz verbunden sind, müssen synchron laufen, d. h. auf die Millisekunde übereinstimmend fünfzig Perioden in der Sekunde liefern. Die Elektri zitätswerke müssen, wie der Fachausdruck lautet, ihre Perioden richtig ausfahren. In der elektrischen Syn chronuhr befindet sich nun ein kleiner Elektromagnet, der vom Wechselstrom der Lichtleitung gespeist, ein magnetisches Drehfeld liefert und ein in diesem Felde befindliches Eisenscheibchen samt der Welle, auf der es befestigt ist, fünfzigmal in der Sekunde genau im Einklang mit dem Werkstrom rotieren läßt. Durch ein winziges Räderwerk wird diese Drehbewegung passend untersetzt und auf Zeiger übertragen, die nun auf einem Zifferblatt die Stunden, Minuten und bisweilen aucb Sekunden angeben. Das Triebwerk einer elektrischen Synchronuhr nimmt einschließlich des Elektromagneten nicht mehr Raum ein, als eine kleine Weckeruhr; Zifferblatt und Zeiger können jedoch in beliebiger, dem jeweiligen Be dürfnis entsprechenden Größe ausgeführt werden. Der Gang der Uhr ist auf Millisekunden genau, solange das Elektrizitätswerk an dem sie hängt, „richtig geht“, d. h. seine Perioden richtig ausfährt. Daß dies ge schieht, dafür sind besondere Kontrollapparate in den elektrischen Zentralen vorgesehen. Die Uhr versagt