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Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Bandzählung
- 1930
- Erscheinungsdatum
- 1930
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-27.1930
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046921-193000000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046921-19300000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046921-19300000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Bemerkung
- Heft 2 fehlt
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 3, März
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Autor
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f URS FRIMHULUJESEn IIT1 BUEHDRUERGEUJEA0E TYPOGRAPHISCHE MITTEILUNGEN - MÄRZ 1930 - HEFT 3 oder gar keine Fühlung hat. Aus einem solchen Unterricht werden die Schüler nur wenig Gewinn für ihren Beruf ziehen können. Nehmen wir an, der Lehrplan ist fast ausschließlich nur auf die Farbübungen eingestellt, so wird bei aller Anerkennung der Wichtigkeit des Farbmischens besonders für den Drucker der gestaltende Unterricht doch zu kurz kommen, zumal wenn von dem Farbunterricht sofort auf den des Linol- und Bleischneidens über gegangen wird. Wir müssen uns da zunächst fragen, ob für den gestaltenden Unterricht das Aufzeigen der Zu sammenhänge zwischen Schriftentwicklung und Stilperiode — eingeteilt nach kunstgeschichtlichen Begriffen — genügt. Sollen wir nicht lieber dem Schüler das Werden und Wachsen der Schrift aus ihren Urformen, ihren Elementen erst schlechthin zeigen? Genügt es, wenn wir den Schüler eine einfache runde und eine einfache gebrochene Schrift lehren, damit sein Verständnis für Schrift geweckt werde, oder ist es besser, wenn der Schüler die Bedingtheiten einfacher Schriftformen aus sich selbst wachsen sieht und so hingeführt wird zum Dastellen — nicht Darstellen — der Schrift? Dann kommt er zum gestaltenden Unterricht ganz von selbst, und das Interesse ist von allem Anfang da. Nun aber die Aufmerksamkeit durch den Farbunterricht einzuschränken, ist Torheit, denn jetzt wird der Schüler das Bestreben haben, seine Elementarkenntnisse der Schrift anzuwenden beim Aneinanderreihen von Typen zu zeitzweckmäßiger Form, beim Aufbau einfacher Praxisarbeiten. Darauf aber muß der Lehrer gewartet haben, denn nun ist es an der Zeit, dem Schüler weitere Elemente des gestaltenden Unterrichts zu zeigen, nämlich die orga nische Flächenaufteilung. Vom Punkt zur Linie, und von der Linie zur Fläche. Dabei soll in fortlaufender Folge Aufbauelement an Aufbauelement sich reihen, Schwarz auf weißem Grund und umgekehrt. Das geschehe an fänglich mit geometrischen Formen, die sich hierfür weitaus besser bewähren als die Schrift, die dem Elementar gedanken des Schülers noch zu schwer für Kombinationen ist oder aber, weil er sich damit vielfach auch zu schnell in Spielerei verliert. Für diese Stufe des Zeichenunterrichts gibt es mannigfache Übungen. Anschließen müssen sich dann Skizzierarbeiten für Drucksachen. Erst wenn sich hierbei das Bedürfnis für farbige Gestaltung einzustellen beginnt, ist es Zeit für den Farbunterricht. Der muß selbstverständlich vom Lehrer geleitet werden. Nicht immer weiß der Schüler das nötige Maß zu halten. Aber auch der Lehrer muß fest im Stoff sitzen, darf nicht nur Maler sein, sich durch »jahrelange Vorbildung« Geeignetheit im Mitgehen mit den Zeitströmungen geholt haben. Ob nicht gerade diese jahrelange Vorbildung — manchmal identisch mit Verbildung, namentlich wenn sie nicht aus dem Leben schöpfte, sondern auf gewissen Kunstinstituten geholt ist — sich ins Gegenteil kehrt, in Verkrampfung, Starre, Siechtum? Noch eins gilt es zu bedenken. Der Farbunterricht soll auf den Bedürfnissen der Praxis auf bauen. Er wird natürlich beim Setzer anders sein als beim Drucker, aber er wird die aus Stoff- und Praxisfor- derungen gestellten Bedingungen erfüllen müssen, wenn er Wert haben soll. Nicht Künstler sollen erzogen werden, sondern Praktiker. Das scheinen aber viele zu vergessen, und so finden wir denn Schulen, an denen Setzer wie Drucker nach einem bestimmten Schema beinahe zu Malern erzogen werden, ganz gleich, ob es im Schüler Wider hall findet oder nicht. Also wirklichkeitsnah wollen wir bleiben. Deshalb soll auch der Zeichenunterricht nicht »das physikalische und naturwissenschaftliche Problem Farbe« berühren, sondern nach der Demonstrierung der additiven und subtraktiven Farbmischung, der Erklärung von Licht- und Körperfarben und der Bedingungen, unter denen die Ostwald-Farbenlehre sich entwickelte, soll man zur Darstellung von Grundfarben, dem Auf hellen, Verdunkeln und Trüben kommen. Dabei werden ganz folgerichtig die einfachsten Gesetze der Farb- harmonie mit in das Licht der allgemeinen Betrachtung gezogen. Farbtreffübungen, schwierigere Harmonie übungen usw. bilden den Schluß. Eine ganz ausgezeichnete Belebung des Zeichenunterrichts sind auch hier die Übungen für organische Flächen aufteilung unter Beachtung der Farbwerte und -gewichtsverhältnisse innerhalb eng gezogener Grenzen, am besten auch unter Verwendung farbiger Papiere und der Schere. Das halte ich für wichtiger als das endlose Tünchen auf weißer Fläche. Beim Drucker wird sich selbstverständlich dieser Unterricht noch erweitern müssen zu Misch übungen usw. Bei ihm ist es dann von besonderer Wichtigkeit, wenn der Unterricht mit dem reinen Fachunterricht Hand in Hand geht, denn es ist sehr notwendig, daß dem Schüler die Gegensätze von Mal- und Buchdruckfarben aufgezeigt werden. Daß das nur im Zusammenhang mit farbchemischen Demonstrationen im material- und arbeitskundlichen Unterricht geschehen kann, bedarf wohl keines besonderen Hinweises. Überhaupt gehört alles,
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