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Das Schiff
- Bandzählung
- 1928
- Erscheinungsdatum
- 1928
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-25.1928
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512045739-192800007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512045739-19280000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512045739-19280000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 8, August
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
- Titel
- Das Schiff
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Für unsre Büchereien Aus den Jahresberichten deut[cher Zentral bibliotheken Kiel. Zentralbibliothek der freien Gewerkfchaften 1927. Es ift ficher nicht richtig, bei Betrachtung der ganzen Arbeit einer Bücherei feine Augen immer nach den Vorkriegs jahren zu richten. Die Verhältniffe find doch ganz anders geworden. Die Technifierung hat ungeahnte Fortfehritte gemadit, und Motorentakt undjazzrhythmus find fchlechte Begleitmufik bzw. Anreger zum befinnlichen Lefen eines Buches. Das Buch, das dem Tempo der Zeit angepaßt ift, ift noch nicht gefchrieben,und es fragt fich,ob es wünfehens- wert ift, daß es gefchrieben wird. Auch das Radio ift der Bücherlektüre abträglich. Was man in Vorträgen fertig ferviert vorgefetzt bekommt, braucht man nicht felbft durchzuarbeiten. Gewiß kann man den Hörer am Kopf und auch noch ein Buch in der Hand haben,aber todficher hat man dann von beiden nichts. Wenn dann zuletzt, aber nicht als Letztes, an den Sport erinnert werden darf, fo ift auch diefer kein Förderer des Bücherwefens. Bei der Sport freudigkeit unfrer Jugend kann man auf die Altersgruppe in der Buchentleihe wenig rechnen. Aber fo ganz hoffnungs los ift bei Sportsleuten die Sache doch nicht. IhremLofungs- wort nach, »nur in einem gefunden Körper kann ein ge- funder Geift wohnen«, rechnen doch auch fie mit Geift. Und wenn er wirklich gefund ift, werden auch wieder geiftige Bedürfniffe auftreten, die durch Bücher befriedigt werden können. Wir brauchen alfo nur die Zeit abzu warten. Breslau. Zentral-Arbeiterbibliothek 1927. Bevorzugt werden bei uns die gefchichtlichen Werke, und das mit Recht. Denn ihr gründliches Studium, das Verfenken in die Gefcheh- niffe zurückliegender Zeiten, in die Vergangenheit der Völker, vermittelt uns dasWiffen, das wir benötigen, um nutzbringend am Aufftieg, am Emporkommen derMenfch- heit in Gegenwart und Zukunft mitzuarbeiten. Gleich wich tig find die Gebiete Gefellfchaftswiffenfchaft und Sozialis mus. Ihre bisherige rege Inanfpruchnahme entfpricht dem Charakter unfrer Bücherei. Gern gelefen werden auch Lebensbefchreibungen, von denen unfre Bücherei recht bemerkenswerte befitzt. Dem Gefchmacke unfrer Lefer- fchaft entfprechen am meiften Biographien der Männer und Frauen, die, obgleich in den ärmlichften, bedrückteften Verhältniffen geboren, fich unter unfäglichen Mühen und nimmermüdem Streben doch durchgerungen haben zu führenden Perfönlichkeiten. Erwähnt davon feien Auguft Bebel, Karl Fifcher, Wera Fiegner, Ottilie Baader, Adelheid Popp, Wenzel Holeck, Amalie Dietrich. Ein Vergleich der Anzahl aus dem Gebiete Technik entliehenen Werke be- ftätigt, daß viele unfrer Mitglieder noch nicht wißen, auch bei uns Bücher zur Berufsfortbildung vorzufinden, obwohl fich unfer Bücherbeftand auch in diefer Hinficht großer Vielfeitigkeit erfreut. Die alle übrigen fo bedeutend überragende Ausleiheziffer der fchönen Literatur ift leicht verftändlich. Jeder Menfch hat das Bedürfnis, nach des Tages Arbeit auszuruhen oder fich von den Sorgen des Alltags und leider häufig von der Not einmal abzuwenden. Aus fchönen Dichtungen, zu denen ja auch viele Romane gehören, fchöpft er dann gern Erholung, Freude und Genuß. Die bei uns am häufigften begehrten guten, aber einfachen Unterhaltungsromane und Novellen find die von Willibald Alexis, Anzengruber, Auerbach, Alice Behrend, Alfred Bock, Brachvogel, Ebner- Efchenbach, Enking, Frenffen, Greinz, Heer, Helfe, Huggen- berger, Gottfried Keller, Löns, Polenz, Raabe, Rofegger, Walter Scott,Storm,Thoma und Zahn. Eine kleine, jedoch beftändigeLefergemeinde zieht mehr literarifcheFeinheiten vor ausWerken von Dehmel, Eulenberg, Flaifchlen,Geijer- ftam, Arno Holz, K. F. Meyer, Romain Rolland, J.V.Jenfen, A. Stifter, Timmermann, Waffermann, Bruno Wille. Be- fonders befriedigend ift es, feftftellen zu können, daß auch die Antikriegsliteratur fo hervorragender Dichter wie Andrejew, Barbuffe, Romain Rolland, E. Toller, Berta Suttner, Leonh. Frank, A. Ulitz, die uns den Wahnfinn und das Menfchheitsunwürdige des Krieges eindringlich vor die Seele ftellen, ftets ihre Freunde und Begehrer findet. Die Wiener Arbeiterbibliotheken im Jahre 1927 In den 26 Arbeiterbüchereien der Stadt Wien wurden im Jahre 1927 insgefamt 1089361 Entleihungen erzielt gegen 879216 im Jahre 1926, 631868 im Jahre 1925, 521413 im Jahre 1924 und 187819 im Jahre 1913. Seit der Vorkriegs zeit ift das eine Verfechsfachung, und gegenüber 1924 eine Verdopplung der Ausleihe. In Hundertteilen ausgedrückt, ergibt fich ein Anteil der Dichtungen (Romane, Novellen, Erzählungen, Gedichte und Dramen) in der Höhe von 88 Prozent, für die Gefellfchaftswiffenfchaften 5 Prozent und für die Naturwiffenfchaften 7 Prozent. Über diefe Tatfache werden viele Ganzgefcheite den Kopf fchütteln und die Nafe rümpfen. Der Einfichtige wird fich freuen, daß fo viele neue Lefer fich anfinden, und daß die Arbeiter bibliotheken Gelegenheit bekommen, auf dem Gebiete der »fchönen« Literatur viel Gutes zu verbreiten. Bücherbefprechungen LydiaSejfullina: Wirinea (Roman einer ruffifchen Bäuerin). Berlin 1925. 247 Seiten. Preis: Leinen 5,50M., halbleinen 4,50 M., brofehiert 2,50 M. Aus dem Ruffifchen überfetzt von Hans Ruoff. Einbandentwurf von John Heartfield. Zu beziehen durch den Malik-Verlag, Berlin. Ein Buch von kräftigem, derbem Ausdruck und tiefem menfchlichen Empfinden. Es fchildert das durch Krieg und Revolution aufgewühlte und aufgerüttelte Bauerntum. Wenige Jahre nur werden wir zurückgeführt in das Dorf leben der ruffifchen Zarenzeit, und doch glaubt man fich ins Mittelalter zurückverfetzt. Ein armes Bauernweib, von aller Welt verachtet und in Bann getan, kämpft fich durch, zum Trotz aller. Sie ift nicht fchlecht, in Wirklichkeit ift fie beffer und edler als ihre Feinde im Dorfe. Sie verachtet die befferen Stände, und mutig geht fie mit den armen, kleinen Bauern und Arbeitern gegen die Herrfchenden und Reichen, aber auch gegen den eigenen Mann und Liebhaber über veraltete Bräuche und Gewohnheiten hinweg. Es ift jeder Arbeiter-Bücherei zu raten, das Buch in die Abteilung ruffifcher Romane einzuftellen. es. K. Zwing: Gefchichte der freien deutfetten Gewerkfchaften. Jena 1926. K. Zwing. 5,40 Mark. — Ein kurzgefaßter, aber gut durchgeführter Abriß des Werdens der deutfehen Gewerkfchaftsbewegung. Prof. Dr. Jul. Hirfdt: Das amerikanifche Wirtfdmftswunder. Berlin 1926. S. Fifcher. 6,50 Mark. — Das wichtigfte Buch für die Kenntnis der beifpiellofen Wirtfchaftsentwicklung der Vereinigten Staaten Nordamerikas. 50 WERBT MITGLIEDER FÜR DIE BÜCHERGILDE GUTENBERG
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