84 der alten errichtet wurde. Sie wurde vom Betrieb unterstützt und war im Sozialismus die Paten schule des Betriebes. »Dresden Lace Works«, Norwalk, Connecticut, USA 1909 wurde die Gelegenheit genutzt, in den USA ein Tochterunternehmen zu gründen. Die USA verfügten in diesem Jahr den zollfreien Import von Bobinetspitzenmaschinen, gleichzeitig wurde der Einfuhrzoll für Spitzen von 60 auf 70 % erhöht. Dadurch wurden die bisherigen guten Han delsverbindungen stark belastet. Marwitz beschloß, in Norwalk eine Spitzenproduktion aufzu nehmen. 1909 wurden die ersten Maschinen aufgestellt. Schon 1912 bringt der Betrieb eine an gemessene Verzinsung, die auch die folgenden Jahre anhält. Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges verliert das Stammhaus an Einfluß, der mit Eintritt Amerikas in den Krieg ganz erlischt. Nach dem Krieg wird das Werk versteigert. Resümee aus drei Jahrzehnten Das Unternehmen hatte bis zum Ersten Weltkrieg eine dynamische Entwicklung. Sie spricht vor allem für Georg Marwitz, der allen Widrigkeiten zum Trotz aus dem kleinen Betrieb das be deutendste Unternehmen der Bobinetbranche wachsen ließ. Seine Auszeichnung als Geheimer Commerzienrat brachte die Anerkennung auch von öffentlicher Seite. Auch wurde er vor dem Krieg Präsident der Industrie- und Handelskammer in Dresden, der er bis zu seinem Tod im Jahre 1923 vorstand. Das Anlagevermögen wuchs von 1,2 Millionen Mark 1884 in den ersten zehn Jahren auf 4,4 Millionen und weiter bis 1913 auf fast sechs Millionen Mark an. Am besten drückt sich die wirtschaftliche Leistung im Nettogewinn aus. Im ersten Jahrzehnt wurde fast eine Million, im zweiten Jahrzehnt über 3,7 Millionen und im dritten Jahrzehnt fast 5,9 Millionen Mark, also ins gesamt 10,6 Millionen Mark ausgewiesen. Die dreißigjährige Entwicklung des Unternehmens erfolgte in der Periode eines langen Frie dens in Europa. Wirtschaftliche Störungen, wie schlechte Baumwollernten oder modebedingte Absatzschwierigkeiten, wurden von der Leitung des Unternehmens stets gemeistert. Die kluge Voraussicht in der Anlage von Reservefonds, insbesondere durch die hohen Abschreibungen der Buchwerte, sicherte den Aktionären eine hohe Verzinsung ihrer Anlagen. Dazu trug auch bei, daß das Unternehmen immer den Anforderungen des Marktes durch modernste Musterung und ständige Neuheiten genügte. Die Goldene Medaille für eine Chantilly-Spitze zur Pariser Weltausstellung beweist das europäische Niveau dieser erfolgreichen Dresdner Firma.