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Die Schweiz und Sachsen in der Geschichte
- Titel
- Die Schweiz und Sachsen in der Geschichte
- Verleger
- Dresdner Geschichtsverein
- Erscheinungsort
- Dresden
- Erscheinungsdatum
- 2004
- Umfang
- 112 Seiten
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Dresdner Geschichtsverein e.V.
- Digitalisat
- Dresdner Geschichtsverein e.V.
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id166598001X0
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id166598001X
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-166598001X
- SLUB-Katalog (PPN)
- 166598001X
- Sammlungen
- Dresdner Hefte
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Monographie
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Reihe
- Dresdner Hefte 2004,2
- Titel
- E. T. im Traumreich - ein Rückblick auf Dresden samt Ausblicken
- Dargestellte Person
- Geiser, Christoph
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- MonographieDie Schweiz und Sachsen in der Geschichte -
- AbbildungSchloß Tarasp im Engadin, um 1905 von Karl August Lingner ... -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis 1
- ArtikelZum Geleit 2
- ArtikelVorbemerkung 4
- ArtikelLuther und Zwingli: Reformation in der Schweiz 6
- ArtikelDie Schweizer Künstler Anton Graff und Adrian Zingg in Dresden 14
- ArtikelMusterstaat mit Alpfenglühen - Politische Emigration aus Sachsen ... 23
- ArtikelRichard Wagner als Emigrant in Zürich und Luzern 32
- ArtikelGottfried Semper - ein Schweizer 42
- ArtikelVon Basel nach Sils-Maria - Friedrich Nietzsche in der Schweiz 49
- ArtikelCuno Amiet, Giovanni Giacometti und die Künstlergemeinschaft ... 61
- ArtikelEmile Jaques-Dalcroze in Hellerau - Seine Bildungsanstalt Für ... 71
- ArtikelWerther und Wilhelm Meister - Versuch über Ascona und Hellerau 82
- ArtikelE. T. im Traumreich - ein Rückblick auf Dresden samt Ausblicken 90
- ArtikelDie Schweiz und Sachsen - Betrachtungen zu den konsularischen, ... 96
- ArtikelGesamtverzeichnis Dresdner Hefte 108
- ArtikelAutorenverzeichnis 110
- ArtikelBildnachweis - Fotonachweis 111
- Titel
- Die Schweiz und Sachsen in der Geschichte
- Autor
- Links
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90 Christoph Geiser E.T. im Traumreich - ein Rückblick auf Dresden samt Ausblicken Gegen Ende meiner »Amts«-Zeit als Stadtschreiber der sächsischen Landeshauptstadt Dresden - ich war übrigens der erste aus dem nicht-sächsischen Raum stammende Stadtschreiber, mithin ein Extraterrestrischer schier - rief mich eine gewisse Frau W. an, mit dem Anliegen, ihr wenn möglich zu einer Übersiedlung in die Schweiz, mein Heimatland, zu verhelfen, dunkel eine all gemeine Bedrohung ihrer Existenz und Person andeutend. Aus Gefälligkeit und Neugier, ohne große Hoffnung, der Bittstellerin behilflich sein zu können - der Stadtschreiber ist eine Sinekure, ja, weniger als dies, nicht einmal ein Ehren-Amt, eine Ehre ohne Amt quasi, nichts als ein Sti pendium im Grund -, verabredete ich mich mit Frau W. Aus instinktiver, gewissermaßen schon professioneller Vorsicht, ein Schreiber, egal ob nun Stadt- oder was, muß auf alle möglichen und unmöglichen Ansinnen gefaßt sein, ein extraterrestrischer erst recht, trafen wir uns nicht in mei ner Schreibstube, im sog. »Haus an der Grenze« (notabene zum Wahn: denn hinterm Haus lag gleich der weitläufige Garten der örtlichen Irrenanstalt, ohne Zaun, als wär’n die Grenzen flie ßend), sondern im nahen Kurhaus Klotzsche, einem gutbürgerlichen Gasthaus, zum Mittagessen. Die Gaststube war leer. Doch zur vereinbarten Zeit beobachtete ich auf dem Gehsteig gegenüber, nicht etwa auf der Hauptstraße, sondern in einer Seitenstraße, eine Frau mittleren Alters auf- und niedergehen, das Kurhaus im Blick, als wartete sie auf jemanden. Sie hatte sich offenbar nicht ge traut, die Gaststube allein zu betreten. Außer einem Tee etwas zu bestellen, mußte ich sie schier nötigen. Mehr als ein kleiner Salat durfte es nicht sein - auch nicht, als ich sie meiner Einladung versicherte. Im Laufe des Gesprächs - begleitet von einem geistesabwesenden Stochern im Salat - wurde ihre Stimme immer lauter und schriller, am Ende schrie sie mich an, als habe sie sich zu sehends in Erregung geredet. Nach zwei Stunden ließ sie nicht nur mich, sondern auch Koch und Kellnerin erschrocken und sprachlos zurück. Daß wir es hier mit einem Fall von klinisch manifester Paranoia zu tun hatten, mit dem schie ren Verfolgungswahn schlicht, war auch einem medizinischen und psychologischen Laien wie mir offenkundig, zumal als sie Bericht gab von ihren Doppelgängerinnen in der Stadt, die als »inoffi zielle Mitarbeiterinnen« ihre Person durch unflätiges Betragen öffentlich in Mißkredit brachten. Doch wie wir schon an dieser Verbindung von (ehemaliger) politischer Realität und Paranoia sehen, ist der Wahn nicht ohne Sinn. So liegt die Vermutung nahe, daß das Wahnsystem, das mich während zweier Stunden in seinen Sog zu ziehen suchte, wies jedem Wahnsystem eigen ist, zu einem großen Teil auf einer wahnsinnigen Wirklichkeit zumindest gründete. Wenn nur zehn Prozent von dem, was Frau W. mir berichtete - so hatte ich mir in mein Tagebuch notiert - wahr
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