96 Hans Dürig Die Schweiz und Sachsen Betrachtungen zu den konsularischen, kulturellen und wirtschaftlichen Beziehungen Schweizer Vertretungen in Sachsen 1835 eröffnete die Schweiz in Leipzig ein Konsulat. Es war die erste Vertretung meines Landes in Deutschland überhaupt; 1846 folgte Hamburg und erst 1867 Berlin. Dieses Interesse an Sachsen war natürlich begründet in seiner Vorreiterrolle in der industriellen Revolution; die Schweiz selbst war damals vorwiegend noch ein Agrarland. In Dresden wurde ein Konsulat erst 1920 er richtet. Diese Vertretung wurde jedoch bereits 1936 wieder geschlossen, die in Leipzig 1946. Genaue Angaben über die Anzahl der im 19. Jahrhundert in Sachsen ansässigen Landsleute sind nicht überliefert. Nach einer Volkszählung lebten 1913 in Dresden 515 Schweizer - das »Schwei zer Viertel« im Süden der Stadt dürfte kaum mit ihnen zu tun haben, der Begriff leitete sich ab von einer Gaststätte namens Schweizerhäuschen. 1930 waren im Dresdner Konsulat allerdings be reits 1533 Schweizer Bürger eingeschrieben, in Leipzig waren es 4097.1989 zählte die Botschaft in Ostberlin, zuständig für das gesamte Gebiet der damaligen DDR, 2589 Schweizer. Nach 1992 um faßte die Schweizer Gemeinde in Sachsen etwa 1000 Personen. Diese Zahl ist in den letzten zehn Jahren recht konstant geblieben. Mehr als die Hälfte der Eingeschriebenen besitzt durch Her kunft auch die deutsche Staatsangehörigkeit. Im Jahr 1991 wurde durch den Schweizerischen Bundesrat in Bern verfügt, die Botschaft in Ost-Berlin zu schließen und im Süden der neuen Bundesländer wieder ein Generalkonsulat zu eröffnen. Die neue konsularische Vertretung wurde zuständig für die Freistaaten Sachsen und Thüringen und das Bundesland Sachsen-Anhalt. Im November 1991 wurde Henri Flückiger als Generalkonsul und Postenchef nach Dresden entsandt. Er knüpfte die ersten Kontakte und be gann mit der Suche nach Büros, was sich als schwierig herausstellte, da in dieser Zeit kaum ge eignete Geschäftsräume in der Stadt zu finden waren. Im Mai 1992 konnten Büroräume in der Conradstraße in der Dresdner Neustadt bezogen werden. Im Februar 1998 erfolgte dann der Um zug des Generalkonsulates, nun unter Führung von Walter Kägi, in die Leipziger Straße 116. Seit Mai 2001 leitet Hans Dürig die Vertretung, die im Frühjahr 2004 ihre Büroräume umfassend re novieren und erweitern konnte. Die Residenz des Generalkonsuls liegt im malerischen Radebeul. Die Beziehungen des Großen Rates des Kantons Bern zum Sächsischen Landtag Die Schweizer Kantonsparlamente pflegen traditionell einen regen Gedankenaustausch unter einander, wobei dieser oft im regionalen Kontext stattfmdet. Der Große Rat des Kantons Bern