terial in diesen Quellen überhaupt steckt 1 ). Die vorliegende Arbeit stellt nun den Versuch dar, an dem Beispiele der Pegauer Stadtrechnungen des 14./15. Jahrhunderts den erstaun lichen Reichtum derartiger Quellen für die verschiedensten Gebiete der historischen Forschung darzulegen, die Frage zu beantworten: Welche Kenntnisse können uns die mittelalter lichen Stadtrechnungen vermitteln? Es läge nahe, diesen Versuch an der Hand des bereits veröffentlichten 2 ) Materials zu machen. Aus doppeltem Grunde sehen wir davon ab und legen unserer Darstellung die bis her unveröffentlichten 3 ) Stadtrechnungen Pegaus aus dem 14./15. Jahrhundert zu Grunde: Zunächst bedeutet es eine Be reicherung der Quellenliteratur, wenn wir damit diesen reichen Quellenschatz weiteren Kreisen zugängig machen; das empfiehlt sich um so mehr, als aus dem ostdeutschen Kolonialgebiet bisher nur wenige Stadtrechnungen veröffentlicht worden sind, viel mehr die zahlreichen Publikationen dieser Art fast durch gängig dem mutterländischen Boden angehören. Sodann bieten die kleineren und konstanten Verhältnisse 4 ) Pegaus im 15. Jahrhundert eher die Möglichkeit, den ganzen Stoff wirklich zu beherrschen und in höherem Grade zu durchdringen, als die starkwechselnden, komplizierten Verhältnisse einer mittel alterlichen Grofsstadt, etwa Frankfurts oder Nürnbergs, ünd schliefslich hat ein starkes heimatliches Interesse einen nicht unbedeutenden Einflufs auf die Wahl gerade dieser Stadt gehabt; mufs ich doch bekennen, dafs das speziell lokale ') Tille, Stadtrechnungen (a. a. 0.): bietet im wesentlichen nur eine Zusammenstellung der bisherigen Veröffentlichungen von Stadtrechnungen, bringt aber selbst keine Vorschläge für eine weitere Entwicklung. 2 ) Vgl. die Bibliographie in Tille, Stadtrechnungen. 3 ) Wenn man absieht: von der kurzen Besprechung bei Ermisch, Die sächs. Stadtbücher des Mittelalters (Neues Archiv f. d. sächs. Gesch. X. 201) bez.: ders., ein Pegauer Stadtbuch (das. XXI. 255ff.); ferner von dem veröffentlichten Stücke 1399 im Urkundenbuch der Stadt Jena I.. lirsg. von Martin, 1888. (Thür. Gesch. Quellen VI.), von der philologischen Bearbeitung in: Bech, Lexikale Beiträge aus Pegauer Handschriften des 14./15. Jahrhunderts. Progr. Zeitz 1887 und 88 — und von der dilettanti schen Verwertung in: Kühn, Beiträge zur Heimatkunde Pegaus (1885). 4 ) Huber, Der Haushalt der Stadt Hildesheim 1901, S. 1—3 — rühmt ebenso die „konstanten und ruhigen Verhältnisse“ der von ihm behan delten Zeit als einei - Verarbeitung besonders günstig. 1*