zahlreiche Daten zur Preisstatistik und wertvolle Beiträge zur Wirtschaftsgeschichte überhaupt. Diesen wirtschaftsge schichtlichen Problemen sucht der zweite Teil dieser Arbeit gerecht zu werden. Die Steuerregister, dazu gelegentliche Erwähnungen in den Ausgaberegistern gewähren uns einen Einblick in die Bevölkerungsverhältnisse der Stadt. Schon die Kennt nis blofser Namen ist wertvoll für die Erforschung bestimm ter Probleme, etwa der Entstehung der Familiennamen: denn für unsere Pegauer Verhältnisse stehen wir mitten in der Entwicklung, wo' der Gevatter Handschuhmacher sich den Berufsnamen als Familiennamen zulegt, oder Zugewanderte anfangs bald nach ihrem Heimatorte, bald nach ihrem Ge werbe benannt, bald nur noch mit einem festen Namen er scheinen, der auch auf ihre Nachkommen übergeht. Aus den zahllosen Einträgen von Ankäufen bei Stadtbewohnern gelingt es den Beruf von Leuten festzustellen, die in den Bankzins registern nicht vorkommen: Leute, die mit 16 Kühen im Kuh zinsregister auftreten, sind unzweifelhaft Bauern. Ein Mann, der Schmidt heifst, und bei dem Lohn für Hufbeschlagen be zahlt wird, ist unzweifelhaft als Schmied legitimiert. Alle diese Tausende von im einzelnen wertlosen, im ganzen aber ein überraschend klares Bild ergebenden Daten sind im dritten Teile für die Erkenntnis der BevölkerungsVerhältnisse zusammenfassend verwertet. Hat man so aus dem vorausgehenden festere Unterlagen gewonnen, so ist es kein Wagnis mehr, den Versuch zu machen, ein genaueres Bild von der Stadtsiedelung zu ent werfen. Von der nachweisbaren Tatsache ausgehend, dafs die Steuerregister nach lokalen Prinzipien aufgestellt sind, gilt es nur, die an verschiedenen Stellen beginnenden Register genau aufeinander einzudecken und dann die bei Behandlung der bevölkerungsgeschichtlichen Dinge gewonnenen Kennt nisse hier wieder für die lokalen Verhältnisse zu verwerten. Dazu bieten uns alle sonstigen Angaben über örtliche Bezie hungen — Stellung von Türmen, Brücken u. a. — wichtige Anhaltspunkte für den Versuch, die Siedelung der Stadt zu umschreiben. Diesen siedelungsgeschichtlichen Problemen geht eine weitere Untersuchung nach.