und ab 1851 Erzlagerstättenlehre. Vermutlich war dies die erste Vorlesung überhaupt über dieses Gebiet. Die von Cotta benutzten Vorlesungs- und Sammlungsräume befanden sich im jetzigen Hauptgebäude der Bergakade mie, Akademiestraße 6, und zwar sowohl im alten wie auch im neuen Teil, teils im 1. Stock, teils im Erdgeschoß. Im Jahre 1850 z. B. hielt Cotta für das zweite Studienjahr vier Stunden Vorlesung in Geologie und eine Stunde Repetitorium, für das vierte Studien jahr aber zwei Stunden Vorlesung in Versteinerungskunde. Mit seinen Stu denten ging er oft auf Exkursionen (vgl. Abschnitt „Cottas Reisen“). Zu seinen Studenten zählten viele berühmte Geologen, insbesondere Lager- stättenkundler der späteren Zeit, und zwar Deutsche und Ausländer. Genannt seien hier nur A. W. Stelzner, C. H. Müller (der Freiberger „Gang- Müller“), W. Vogelgesang, R. Pumpelly und S. F. E m m o n s [XI 19; XI 45, S. 409]. Als 1849 an eine Reform der Bergakademie gedacht wurde, forderte Cotta in einer besonderen Broschüre [II 20] die Beibehaltung des Hochschulcharak ters, eine entsprechende Betonung der Grundlagenwissenschaften, ein Vor praktikum der Studenten und gleiche Rechte für In- und Ausländer, wobei „Ausländer“ damals in Freiberg auch alle jene Deutschen waren, die nicht aus dem Königreich Sachsen stammten. Cottas Forderungen sind also die gleichen, die noch oft, bis in unsere Tage, diskutiert wurden und jetzt dem Sinne nach erfüllt sind. Zu Cottas Zeit wirkten an der Bergakademie u. a. die Professoren Mo ritz Ferdinand Gätzschmann für Bergbaukunde und Aufberei tung, Julius Weisbach für angewandte Mathematik, Bergmaschinen lehre, Markscheidekunde und Kristallographie, August Breithaupt und später Albin Weisbach für Mineralogie, Franz Wilhelm Fritzsche, Carl Friedrich Plattner und Theodor Schee- re r für Chemie, Hüttenkunde und Probierkunst, Ferdinand Reich für Physik und Hieronymus Theodor Richter, der mit Reich das Indium entdeckte, für Lötrohrprobierkunst, sowie Eduard Heuchler für Baukunst. Enge Freundschaft hielt Cotta besonders mit Reich, Fritzsche, Scheerer und Heuchler. Dieser ist der „Ludwig Rich ter des Freiberger Bergbaus“ und der Freiberger Architekt der Neugotik gewesen, der außer dem Schwedendenkmal, Herdersruh und anderen Denk steinen auch den „Dunkelhof“ (sein Wohnhaus nahe dem Freiberger Dom) und Cottas Wohnhaus, das „Lindenhaus“ gestaltet hat (Bild 9). Wie seine Kollegen, so gehörte Cotta, — nach H e u k e [XI 13, S. 286] „ein etwas origineller Herr“ — auch dem Freiberger Bergmännischen Verein an und hielt auf dessen Sitzungen zahlreiche Referate (vgl. Bibliographie Ab schnitt VIII), deren Themen die Spannweite von Cottas Tätigkeit und seine in alle Welt reichenden Beziehungen erkennen lassen,. Von Freiberg aus führten Cotta viele Reisen in die verschiedensten Gegen den (vgl. Seite 27 ff). Erwähnt seien nur folgende: Im Sommer 1843 nach