18 Die Biographie Cottas den Alpen und Oberitalien, im Sommer 1849 wieder in die Alpen (Tirol und Schweiz), im Angust/September 1854 nach der Bukowina, 1857 und 1858 wie der in die Alpen, im Herbst 1860 und im August 1861 nach Ungarn und Sie benbürgen, im August 1862 in die Alpen und nach Venetien, im August/Sep- tember 1863 ins Banat, 1865 nach Ungarn und Galizien, im Frühjahr 1868 nach Kroatien, von Juni bis September 1868 auf Einladung des Zaren in den Altai zur Begutachtung der dortigen Silbergruben und im Sommer 1869 in das südrussische Kohlenrevier am Don. Die Stellung Cottas unter den Geologen seiner Zeit zeigen auch die Grün dungsverhandlungen der Deutschen Geologischen Gesellschaft im Dezember 1848 in Berlin. Von den 49 Teilnehmern an der konstituierenden Versamm lung waren wie zu erwarten die meisten, nämlich 38, aus Berlin. Von aus wärts kamen zwei aus Halle, je einer aus Eisleben, Jena, Königshütte, Rü dersdorf und Seegeberg, weitere vier aber aus Freiberg, und zwar Oberberg hauptmann v. Beust und die Professoren Breithaupt, Reich und Cotta. Dieser war mit 40 Jahren der jüngste dieser vier Freiberger. Nach Täschner [XI11. S. 51 f.] soll auch der berühmte schwarze Schüler Cot tas, Aquasie Boachi, Prinz von Aschanti (heutiges Ghana), damals mit in Berlin gewesen sein. Cottas Schüler Hermann Müller, der später als „Gang-Müller“ bekannte sächsische Erzlagerstättenkundler, wurde als erstes Mitglied nach der Konstituierung der Gesellschaft aufgenommen. Die naturwissenschaftliche Gesellschaft Isis in Dreden ernannte unter dem Vorsitz von H. B. Geinitz Cotta zu ihrem Ehrenmitglied. S o r b y erwähnt 1880, daß Cotta auch Mitglied der Geological Society of London gewesen sei [XI 4], Die Brüder Cotta ließen 1858 den Adel erneuern. Dies hat jedoch, zumin dest bei Bernhard, wohl nur familiengeschichtliche Gründe. In Bern hard v. Cottas Werken ist keine Änderung der Grundhaltung zu erken nen, die die Adelsemeuerung begründen könnte. Im Gegenteil, auch nach 1858 legte Cotta mehr Wert auf die „Aristokratie der Geburt“, die „keines wegs identisch mit der des Wappens“ sei. Er meinte: „Unsere Vorfahren kön nen uns sehr zur Ehre gereichen, viel besser noch ist es aber, wenn wir Ihnen zur Ehre gereichen“ [II 60, S. 226 ff.]. Diese Einstellung zeigt uns den tüch tigen Sohn eines tüchtigen Vaters und den Vertreter eines selbstbewußten Bürgertums. In seinen letzten Dienstjahren, von 1869 bis 1874, gehörte Cotta dem Di rektorium und schließlich dem Senat der Bergakademie an. Bei den jeweili gen Wahlen befand er sich immer unter denen, die die meisten Stimmen er halten hatten [IX 6; IX 7; IX 8; IX 9; IX 10], Im Jahre 1872 noch bezog er das neugotische „Lindenhaus“, Freiberg, Gar tenstraße 278 B, das heutige „Cotta-Haus“ (Bild 9), nachdem er seit 1842 im Haus Petriplatz 1, um 1853 im Haus Prüferstraße 8 und um 1862 im Haus Burgstraße 26 (Schloßdrogerie) gewohnt hatte.