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Dresdner Geschichtsblätter
- Bandzählung
- 9 = 36/45.1928/37,2
- Erscheinungsdatum
- 1928/37
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 3339.b-36/45.1928/37
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id31079191Z5
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id31079191Z
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-31079191Z
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 44.1936
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Dresdner Geschichtsblätter
- Autor
- Links
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Dresdner Geschichtsblätter 1936. Ar. 1—2.IgA Händlerverkehr und Abrechnung bei der Stadtbibliothek konzentriert worden. Viele Einzelschenkungen, nament lich von Juristen, gingen ein. Der Vermehrungsetat und die Benutzung stiegen allmählich (1912 bei Richters Abgang waren 6402 Bände entliehen, 5187 Lesesaal besucher). Es sind noch keine erschütternden Zahlen, aber über dem Eingang der Bibliothek stand auch ungeschrie ben: „Lier wird gearbeitet, nicht gelesen" — (wie es noch jetzt gilt). Kurz auch noch über das Stadtmuseum. Sowohl der Verein sür Geschichte Dresdens hatte seit seiner Gründung 1869 neben einer Bibliothek, welche Richter nach Vereinsbeschluß im Januar 1887 in die Stadt bibliothek überführen konnte, auch Bilder und Alter tümer gesammelt, wie auch der genannte Lofuhrmacher Weiße, dieser in einer noch wertvolleren, reichhaltigeren und wohlgepslegten Sammlung. Von 1880 an sammelte aber auch Richter selbst in der Bibliothek Bilder, Gegen stände und Pläne. Am 6. Januar 1891 konnte dann das Stadtmuseum aus all den: konzentriert in Gegenwart der Ratsmitglieder und Stadtverordneten feierlich er öffnet werden; der Aufbau war Stübels Verständnis und Förderung mit zu verdanken. Richters Rede über die Aufgabe des Museums als ortsgeschichtliche Sammlung ist noch jetzt lesenswert. Der Hamburger Lichtwark bezeichnete sie als „Muster und Vorbild". Das Museum ist zwar nicht sozusagen „aus dem Nichts geschaffen", aber jedenfalls „aus dem überhaupt noch Vorhandenen zustande gebracht", hatte doch (wiederum dank früherer Gleichgültigkeit im Stadtrat) sich viel mehr der Sächsische Altertumsverein veranlaßt gesehen, in seine Sammlung im Großen-Garten-Palais gerade auch Dresdner Stücke zu retten! Richter selbst nannte sein Museum ein „Asyl für obdachlose Kunstwerke", die sich noch hier einfinden möchten. Er hat auch das Gut achten schon Ende 1884 für die spätere Übernahme des Körnermuseums gemacht. Im 2. Obergeschoß des ehemaligen Polizeihauses, Scheffelgasse 5 (jetzt 9), war die Bibliothek eröffnet. Lier sammelte sich auch das Museum an. Das Archiv war in anderen Stockwerken bzw. noch im alten Rat haus. Als 1889 die Stadt das ehemalige Gräflich Kleistsche Laus auf der Kreuzstraße ankaufte, konzen trierten sich hier alle drei Institute. Das Laus mußte bei dem Bau des neuen Rathauses abgebrochen werden, und es trat ein Interimistikum von Michaelis 1905 in der 1. Bürgerschule auf der Iohannisstraße ein. Schon damals, als die Unterbringung in dem Neubau erörtert wurde und schöne Räume in Aussicht zu stehen schienen, prophezeite Richter: „Wenn nicht etwa der in groß städtischen Rathäusern meist herrschende MolochPlatz - not sie verschlingt." Gegen seine Bedenken und Vor schläge, ein Sondergebäude für Archiv, Bibliothek und Museum zu errichten, ist entschieden worden. Er dachte an einen Wallvtbau auf dem damaligen Güntz- platz, wo jetzt die neue Reforniierte Kirche steht. Aber Beutler beschloß anders, und so wurde die vyrauszu- sehende Raumnot der drei Institute im Rathause ein geleitet, an der sie immer mehr leiden mußten (doch ich habe hier nicht auf den jetzigen Zustand einzugehen). Richters sonstige amtliche Beanspruchung! Sie war in Gutachten, Auskünften, Rücksprachen sehr groß. Der Amfang ist schwer zu ermitteln. Gab es doch in seiner Zeit noch keine Erleichterung durch Schreib maschine mit Durchschlägen. Konzepte seiner eigenen Land sind wenige in den Akten des Ratsarchivs und der Bibliothek. So werden die meisten seiner Nieder schriften sich nur in den Akten anderer Geschäftsstellen befinden, sie sind bei deren ümfang nicht leicht zu finden. Nur auf eine nicht geringe, sehr wichtige Arbeit weise ich hin: die Begutachtung und Vorschlagserstattung für neue Straßennamen. Sie nahm bei jeder neuen Ein gemeindung von 1892 an (Strehlen, Striesen), 1897 (Pieschen, Trachenberge) bis 1901 (Gruna, Seidnitz) und 1902 (Zschertnitz und den Süden und Westen bis Trachau), zuletzt für Richter 1912 noch Tolkewitz, an Am fang und Vorausbedenken nur zu. Auf Richter geht zweifellos die Bildung von Namensgruppen zurück. So z. B. blieben in Striesen nur 2, neu waren 39 Namen zu geben, in Löbtau dagegen 37 bzw. 20, in Cotta wie der 6 zu 29, Kaditz 5 zu 17 usw. (Bei der großen Ein gemeindung im Jahre 1921 von Bühlau, Rochwitz über den ganzen weiteren Süden herum bis Kemnitz und Stetzsch wiederholte sich der Vorgang nur ver stärkt.) Nach den im Stadtinnern „gewordenen", ge schichtlichen Namen mußten nun solche „gemacht" wer den, um die zahlreichen Wiederholungen (Dorfstr., Al bert, Carola, Wilhelm, Körner, Bismarck usw.) zu entfernen oder überhaupt neue zu geben. So hat er Gruppen nach Ortsnamen (Löbtau, Cotta) gebildet, Philosophen (Plauen), Gelehrte (Kaditz, Trachau), Künstler (Äbigau, Mickten), Dresdner Bürgermeister und Reformationszeit (Striesen). Eins, was wohl kaum sonst durchgeführt ist, blieb: Der Dorfkern wurde mit Alt-Gruna, Alt-Seidnitz usw. beibehalten und der geschichtliche Zusammenhang so gewahrt — ganz Otto Richter! Man hat ihn wegen dieser sich in scheinbarer Ruhe vollziehenden Arbeit für die allgemeine Verwaltung auch den „ruhenden Pol in der Erscheinungen Flucht" genannt. Daß er oft genug zu Gedenkschriften, von der Stadt herausgegebenen Festschriften heran gezogen wurde — schon mehr als nur halbamtlich — ist selbstverständlich. Auch bei dein zunehmenden städtischen
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