65 als »Schnapsjude« verunglimpft wurde. Nach seiner Ausbildung an einer der besten deutschen Hautkli niken in Deutschland, der Neisser-Klinik in Breslau und verschiedenen Auslandsaufenthalten ließ er sich 1891 als freipraktizierender Dermatologe in Dres den nieder. Seine Praxis auf der Waisenhausstraße 28 war schnell so erfolgreich, daß Galewsky ein Haus in der Christianstraße 21 kaufen konnte. Im Erdgeschoß gab es fünf Betten zur klinischen Be handlung, die 1. Etage umfaßte zwei Wartezimmer, Sprechstundenräume einschließlich Bestrahlung und Röntgengerät, Bibliothek, Moulagensammlung und seine persönlichen Wohn- und Arbeitsräume. Nach 1920 hat im 2. Stock sein Bruder, der Che miker Dr. Paul Galewsky (1866-1941) gelebt. Ab 1926 war der in Tübingen ausgebildete Karl Linser (1895-1976) sein Sozius in der Praxis, der sich am 1.9.1933 von Galewsky trennte und eine eigene Praxis eröffnete. Hervorzuheben sind Galewskys Eugen Galewsky wissenschaftliche Aktivitäten, die sich in Hand buchbeiträgen und fast 100 Publikationen nieder schlugen. Die thematischen Schwerpunkte waren die Bekämpfung der Geschlechtskrank heiten, Haarerkrankungen und Hautkrankheiten im Kindesalter. 4> Mit seinem Namen ist die Einführung des Cignolins in die Dermatotherapie 1916 fest verbunden. 5 * Der Auftrag der Dermatologischen Gesellschaft, den 14. Kongreß in Dresden zu veranstalten, war eine ehren volle Anerkennung der Aktivitäten der Dresdner Dermatologen. Ein Vergleich der Kongreß orte von der ersten Tagung 1889 in Prag bis zu Dresden zeigt die besondere Verantwortung, denn Dresden war die erste Stadt ohne medizinische Hochschule, die mit der Durchführung beauftragt worden war. Als Hauptthemen waren die Fragen der veränderten Reaktionsfähig keit der Haut, der Allergie, neben der Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten ausgewählt worden. Ein spezieller Höhepunkt des Kongresses war die Moulagenausstellung, die aus der Friedrichstädter Sammlung zusammengestellt werden konnte. 6 * Galewsky, der 1903 gemeinsam mit Albert Neisser (1855-1916) und Alfred Blaschko (1858 bis 1922) die »Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten« gegründet hatte, die sich neben dem Kampf um eine gesetzliche Regelung zur Verhütung dieser Krankhei ten um eine Aufklärung weitester Bevölkerungskreise bemühte, arbeitete seit 1902 mit Lingner zusammen und beriet ihn bei dessen erster Ausstellung zum Thema »Volkskrankheiten und ihre Bekämpfung«, die ein so großes Interesse fand, daß sie 1904/06 noch in Frankfurt/M., Mün chen und Kiel gezeigt wurde. Galewsky bereitete anschließend in der von Lingner gegründeten und von Kolbow geleiteten Moulagenwerkstatt - dem »Pathoplastischen Institut« - den Son derpavillon für die »HTA Dresden 1911« vor, der der Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten