115 Trotz der klaren Schrift gehört das Blatt dem Stoiker, wie man sich im completen Werke dieses Meisters in Am sterdam überzeugen kann. Stoiker hat absichtlich dieses und das folgende Blatt als ein Werk des N. Verkolje her ausgegeben. In der That Hessen sich Viele täuschen. *5. Der schreibende Knabe. II 7", Br. 5" 7"'. Brustbild. Er sitzt vor dem Tisch im Profil nach links, hat ein Barett auf dem langen Haar, hält mit der Rechten ein Schreibheft in die Höhe und zeichnet mit der Linken in demselben. Im dunkeln Unterrand steht hell: G. Schalken Pinx. N. Verkolje Fee. Wie das vorhergehende, von Stoiker. * 6. J. van II u y‘s u m. Angeführt im Auctionscatalog Weigel, 22. Januar 1863. Weitere Beiträge zur Kupferstichkunde des 15. Jahrhunderts. Von Dr. A. Andresen. Ich habe im ersten Hefte dieses Jahrganges eine Be sprechung und Beschreibung einer grossen Anzahl Kupfer stiche von alten niederdeutschen Meistern gegeben, die bis auf wenige den Nachforschungen des Bartsch und Passavant entgangen waren. Mir liegt abermals ein altes niederdeut sches Gebetbuch vor Augen und seine Benutzung verdanke ich gleichfalls der Güte des Herrn Drugulin, der auch dieses Gebetbuch besitzt. Wenn schon die Anzahl der eingeklebten Stiche — sie beträgt nur zehn — nicht so gross ist, so ist ihre Kenntnissnahme doch nicht minder interessant, da die Blätter, durchgehends um einige Decennien älter, noch dem 15. Jahrhundert angehören. Auch diese Blätter sind bis auf eines Bartsch und Passavant nicht bekannt geworden. Sie sind alle in alter Zeit colorirt, wie es bei Stichen, die zur 8 *