Deutscher Künstler-Nekrolog 1867. 1868. (Fortsetzung.) Von Dr. A. Andresen. XXVII. Johann Stephan Kellner. Glasmaler zu Nürnberg, geb. zu Bruckberg den 25. Octbr. 1812, gest. zu Nürnberg den 20. Juli 1867. Nürnberg darf sich rühmen, die fast ganz verlorene Kunst des Glasmalens wieder entdeckt und zu neuen Ehren gebracht zu haben. Die Künstler Sigm. Frank (geb. 1769), Joh. Sau- terleut.be (1796 —1843) brachen Bahn und ihnen folgten muthigen Schrittes und mit grossem Erfolge die drei Kellner. Skizziren wir in Kürze das Leben aller drei! denn die drei Lehen sind fast ein einziges in den Zielen und Erfolgen ihrer Thätigkeit. Der Vater Johann Jacob Kellner, Sohn eines Kupfer stechers, wurde 1788 zu Nürnberg geboren; anfangs in der Klinger’schen Kunsthandlung beschäftigt und von Gabler im Zeichnen unterrichtet, ging er von da in die Porzellanmanu- factur zu Bruckberg, aus welcher er 1821 als fertiger Porzel lanmaler nach Nürnberg zurückkehrte. Schon während seines Aufenthalts in Bruckberg wurden ihm drei Söhne geboren: Johann Georg 1811, Johann Stephan, unser verstorbener Künstler, und Johann Gustav Herrmann 1814 den 4. April. Die Söhne erlernten die gleiche Kunst, das Porzellanmalen, und besuchten zu ihrer weiteren Ausbildung die Kunstakade mie unter Jteindel’s Leitung, sowie die eben neu durch Heideloff in’s Lehen gerufene polytechnische Schule. Um 1828 machte der Vater Kellner seine ersten Ver suche in der zu neuen Ehre» gebrachten Kunst der Glasma lerei; sie gelangen aufs Beste und bald waren Sauterleuthe Archiv f. die zeiclm. Künste. XIV. 1868. 9