19 Jagdhaus Moritzburg um 1691. Ausschnitt aus einer Karte von H.A. Nienborg Nach verschiedenen um 1596 vorgenommenen Erneuerungen kam es erst wieder 1620 unter Kurfürst Johann Georg I. zu weiteren baulichen Veränderungen, die sich vor allem im Er richten von Nutzbauten innerhalb des Freiraumes zwischen den beiden äußeren Umwehr ungen erschöpften. Auch wurde die äußere Umgrenzung »ringsumbter mit einer steinern Mauer... anstatt vorigen stachets vermacht« und »uff beeden seiten Pfordten« eingefügt. Zu dem war 1602 erstmals die Kunst als Gestaltungselement einbezogen worden, indem man vor die Oststeite des Fürstenhauses zwei steinerne Bildwerke auf Säulen mit vergoldeten Löwenköpfen »gesetzet« hatte. Der Überlieferung zufolge stellte eine der von Christoph Walther (IV) geschaffenen Plastiken einen lebensgroßen, grünbemalten Jäger mit einem weißen Hund zu seinen Füßen dar; die andere zeigte einen Hirsch mit 16 Enden mit darun terliegender Schlange, »darbey auch ein Hundt, so an den Hirsch jaget«. Während des Dreißigjährigen Krieges erlitt dann die Moritzburg vielerlei Schäden, hatte doch die politische Indolenz Kurfürst Johann Georgs I. im Jahre 1631 zur Aufgabe der Neu tralität Sachsens geführt und durch den Anschluß an Schweden die Kriegsfurie ins eigene Land gezogen. So wurde das Jagdhaus 1632 von den Kroaten und 1637 offenbar auch von schwedischen Soldaten überfallen: Damals lag der vom Sockel gestürzte Jäger zerbrochen im Hof, und dem Hirsch waren die vorderen Läufe abgeschlagen. Daß danach ebenso Repara turen an »Hoffscheune, Holzhoff- und Thiergarthen Mauer, ... Fenster und Thüren uf dem Haubgebeuden ... und andere nothwendige außbeßerung an Dachung, Ställen und sonsten« vorzunehmen waren, läßt auf weitere umfangreiche Zerstörungen schließen. So blieb das Baugeschehen nach dem Friedensschluß von 1648 zunächst auf Instandsetzun gen der Kriegsschäden beschränkt. Dem seit 1656 regierenden Kurfürsten Johann Georg II.