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Das Magazin
- Bandzählung
- 7.1930/31, Oktober = 74
- Erscheinungsdatum
- 1930
- Sprache
- Nicht zu entscheiden
- Vorlage
- Aus Privatbesitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Illustrierte Magazine 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id368358402-193007406
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id368358402-19300740
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-368358402-19300740
- Sammlungen
- Projekt: Illustrierte Magazine der Klassischen Moderne
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Vision im Spiegelkabinett
- Untertitel
- Ein tragisches Erlebnis
- Autor
- Renard, Maurice
- Übersetzer
- Eckstein, P. H.
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftDas Magazin
- BandBand 7.1930/31, Oktober = 74 -
- DeckelDeckel -
- WerbungWerbung -
- ArtikelTitelblatt 1 XIII
- WerbungWerbung XIV
- ArtikelTitelbild 2 -
- ArtikelSie werden aus New York verlangt... 5190
- AbbildungBadestudie 5195
- ArtikelKinder-Gesellschaft 5196
- ArtikelEin Maler erwartet Damenbesuch 5199
- ArtikelBauernköpfe 5203
- ArtikelKunstdruck-Teil 1 5206
- ArtikelWer tötete Peter? 5213
- AbbildungDas rettende Eiland 5215
- AbbildungSein erstes Bad 5217
- AbbildungMadame vergaß ihr Kleid... 5219
- AbbildungSiesta 5220
- ArtikelRalph Arthur Roberts 5221
- ArtikelDie schöne Lisette 5222
- ArtikelMarlene in Hollywood 5224
- ArtikelKunstdruck-Teil 2 5227
- ArtikelEine Schale Tee 5237
- AbbildungSchwere Wahl 5239
- ArtikelDas Gesicht des Schlafes 5241
- ArtikelEin Missverständnis 5244
- ArtikelWas ist passiert? 5246
- ArtikelSeason in London 5249
- ArtikelKunstdruck-Teil 3 5256
- ArtikelVision im Spiegelkabinett 5261
- AbbildungMercedes-Benz-Sieger im "Großen Preis von Irland" 5262
- ArtikelBerufe die man sich als Primaner wünscht 5263
- ArtikelDas Magazin beehrt sich vorzuführen: Tonfilm-Erfolge 5267
- Artikel[Vermischtes] 5272
- WerbungWerbung -
- DeckelDeckel -
- BandBand 7.1930/31, Oktober = 74 -
- Titel
- Das Magazin
- Autor
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5261 Vision im Spieße IJc&binett Ein tragisches Erlebnis berichtet von A4aurice Ren ar4 TULU, Mady, Bobette — und Christiane, die Schwester Bobettes. Drei schöne, J / fröhliche, junge Mädchen — und eine kleine Bucklige. Es waren die Lehrmädchen der Modistin Badin. Und wir, lustige Notariatsprak tikanten, wir konnten sie von dem Fenster der Kanzlei aus sehen, wie sie rings um einen mit Bändern und Federn bedeckten Tisch saßen. Immerhin, Fournial (Franz) und Fournial (Michel) waren Brüder Lulus, und dieser Umstand rechtfertigte in den Augen unserer Familien manchen gemeinsamen Ausflug. Fournial (Franz) bevorzugte Mady, Fournial (Michel) verfaßte Verse auf Bobette, Pagivel verzehrte sich nach Lulu; ich, der ich damals nicht verliebt war und immer ein guter Kerl gewesen bin, hatte mir Christiane aufschwatzen lassen. Denn Bobette wäre niemals ohne ihre Schwester ausgegangen; niemals hätte sie geduldet, daß das arme Kind allein bei den Eltern bliebe, noch daß es ohne Kavalier sei, wenn Bobette den ihren hatte. Rührende kleine Christiane! Sie nähte wie eine Fee, hieß es. Zwanzigjährige Bucklige mit der Stimme eines Polichinell! Süßes, resigniertes Geschöpf, dessen Ober körper wie unter einer schweren Last zusammengepreßt schien. „Christiane“ —■ zum Trost hatte sie diesen edlen Namen erhalten. „Christiane“, niemals nannten wir sie mit einem Kosenamen. Sie war eines jener Wesen, die man in keiner Weise, nicht einmal mit einem Wort, verkleinern möchte, so gebrechlich und nichtig sind sie. Lulu, Bobette, Mady, und auch Christiane, wie fröhlich wäret ihr doch an jenem Abend! Welche tolle Bande gaben wir alle acht ab, zusammen mit den beiden Four- nials und dem zärtlichen Pagivel! Es war ein schöner, festlicher Sonnabend, der Jahr markt tobte im Strahlen der Lichter, in den Klängen derMusik, im Lärm der Karusselle und Schaukeln, dem Geschrei und Gelächter der Menschen, dem Brüllen der Raubtiere und dem plötzlichen Ertönen beunruhigender Klingelzeichen. Wir schritten unter einer lichtgepuderten Nacht einher, bahnten uns den Weg durch die lässige Menge, hielten einander bei den Händen, trunken von Jugend und Sorglosigkeit! Wir hatten die glitzernde Runde mehrerer Manegen durchritten, die Karabiner des „Internationalen Scharfschießens“ knallen lassen und waren die Rinne des „Toboggan“ hinabgesaust. Die Leute betrachteten uns mit Wohlgefallen. Lulu jubelte laut, Mady beherrschte noch ihre Glückseligkeit, von der ihre Augen leuchteten, Bobette, die Geistvolle, sprach sehr laut. Wir waren alle ein wenig ver wirrt, wir genossen das Leben in vollen Zügen; selbst Christiane schien ganz glücklich. Es gibt solche Tage im Leben, wie es Blumen im Walde gibt. „Da hinein! Da hinein!“ Wir erkletterten das hölzerne Podium eines Etablissements, das sich „Spiegelpalast“ nannte. Inschriften links und rechts verkündeten: „Man lacht, man amüsiert sich! Echt Pariser Unterhaltung!“ Durch einen Vorhang gelangten wir über einige nach abwärts führende Stufen wieder auf die bloße Erde. Wenige Besucher, ein paar Soldaten; die Örtlichkeit hatte (Sch uß auf Seite 5270)
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