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Das Magazin
- Bandzählung
- 7.1930/31, November = 75
- Erscheinungsdatum
- 1930
- Sprache
- Nicht zu entscheiden
- Vorlage
- Deutsches Literaturarchiv Marbach
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Illustrierte Magazine 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id368358402-193007509
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id368358402-19300750
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-368358402-19300750
- Sammlungen
- Projekt: Illustrierte Magazine der Klassischen Moderne
- Varia
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Überschwemmung in Los Angeles
- Untertitel
- Ein unwahrscheinliches wahres Abenteuer
- Autor
- Hubert, Ali
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftDas Magazin
- BandBand 7.1930/31, November = 75 -
- DeckelDeckel -
- WerbungWerbung -
- ArtikelTitelblatt 1 XIII
- ArtikelSolche Bilder wollen wir haben XIV
- WerbungWerbung XV
- ArtikelTitelblatt 2 5285
- ArtikelPremiere in Hollywood 5286
- ArtikelSleeping 5291
- ArtikelDie Frauen im alten Griechenland hielten sich besser... 5295
- AbbildungGeorges Bancroft in seiner neuen Rolle als Zuchthäusler 5299
- ArtikelDie künstlerische Photographie im Dienste der Reklame 5300
- ArtikelKunstdruck-Teil 1 5305
- ArtikelSie werden einen Tag jünger 5309
- ArtikelDer Pelz[,] der eine schöne Frau begeleitet 5312
- ArtikelTee bei einer "hohen" Dame 5317
- ArtikelProminenten Herbarium 5318
- AbbildungWas willst denn du? 5320
- ArtikelGeneralversammlung im Zoo 5321
- AbbildungDas Rencontre 5325
- ArtikelKunstdruck-Teil 2 5326
- ArtikelDer lebende Tote 5333
- ArtikelDie gigantische Stadt 5338
- Artikel"Sie" ist nie zufrieden 5342
- ArtikelKonversationslexikon der Schönheit 5344
- ArtikelGroteske Architektur 5347
- ArtikelDer Akt im Salon 5348
- ArtikelKunstdruck-Teil 3 5352
- ArtikelÜberschwemmung in Los Angeles 5357
- AbbildungDer Kellnerschreck oder Das Diner zu Mark 3.50 5359
- ArtikelWer hat die schönsten Beine? 5360
- AbbildungLinks: Marlene Dietrich - Rechts: Lily Damitia - Mitte: ... 5363
- ArtikelLiebestragödie 5364
- AbbildungDeutsche Offiziere im amerikanischen Film 5366
- Artikel[Vermischtes] 5367
- DeckelDeckel -
- BandBand 7.1930/31, November = 75 -
- Titel
- Das Magazin
- Autor
- Links
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5357 Ein unwahrscheinliches wahres Abenteuer berichtet von A/i bi über t AUF einer leeren Baustelle an der Ecke Washington Boulevard und Fairfex stand das Lunchboxgirl Roxy Wollcott auf einer leeren Orangenkiste und verkaufte ihre Frühstückspakete an die vorbeirollenden Junggesellen, die ihre Wagen zu dem nahen Filmatelier steuerten. Gegen den strömenden Regen, nur durch einen hohen Eukalyptusstamm ge schützt, suchte sie ihre stark angefeuchteten Frühstückspakete loszuwerden, bevor die Wasserflut sie zum Rückzug zwang. Ihre beiden Kolleginnen, mit denen sie sich sonst die lukrative Verkaufsecke teilte, hatten schon längst in ihrem Ford die Flucht ergriffen. Seit zwei Tagen regnete es, und das bedeutet in der Sonnenstadt Los Angeles eine Revolution des gesamten Straßenlebens. Die tiefergelegenen Stadtteile der City, die Vororte Hollywood and Hulver city werden in wenigen Stunden von den Wasser mengen, die von den Bergen abfließen, überschwemmt. Die Berge senden eine leh mige Sintflut herab, die sich strudelnd und schlierend wie eine gelbe Erbsensuppe durch die Straßen, die Vorgärten und die zahlreichen, unbebauten Plätze wälzt. Die Autos durchbrausen diese Ströme wie Torpedoboote und lassen ein aufgeregtes Kiel wasser hinter sich, auf dem Bretter, Balken, Körbe, Bananen usw. herumtanzen. Freibeuternde Negerbuben fischen nach diesem treibenden Strandgut oder tragen die gestrandeten Insassen der auf Untiefen geratenen Autos ins Trockene. Die Trostlosigkeit des Wetters hemmte den Handelsgeist Roxys nicht im geringsten. Auf ihrem durchnäßten Balg klebte ihr Zehn-Dollarkleidchen wie ein Badeanzug, was ihre Figur ausgezeichnet zur Geltung brachte. Die Strähnen ihres Bubikopfes um flatterten ihr hübsches Gesicht wie Schnürsenkel. Das samtene Schwarz ihrer Augen brauen und Wimpern war ausgelaufen und rieselte über ihre rotbemalten Wangen, daß sie dem wildgemalten Aquarell eines Malers der Novembergruppe glich. Ohne die leiseste Ahnung von ihrem Aussehen lockte sie wie eine Sirene. Mit Gesten voll Verführung und Sex appeal wie Greta Garbo: sie lächelte wie eine Wachspuppe beim Friseur, bleckte die Zähne und klapperte mit den Augen wie Clara Bow. Aber wie sie sich auf ihren schlanken Beinen bog, drehte, sich in den Hüften wiegte und sehnend die Arme mit den aufgeweichten Frühstückspaketen ausstreckte, sie konnte keinen Fahrer zum Stoppen bewegen. Jeder war froh, mit seinem Wagen heil durch die Stromschnellen zu kommen, die sich an dieser verdammten Ecke bildeten, und gönnte dem nassen Mädel keinen Blick. Nun ging es Roxy nicht ausschließlich darum, ihre 25-Cent-Pakete an den Mann zu bringen, die damit verbundene Chance auf Erfolg war doch reichlich gering. Mit dem Desperado-Instinkt eines 18jährigen Americangirls ausgestattet, hoffte sie, daß sich eines Tages bei dieser Gelegenheit ihr Schicksal erfüllen würde. Wie — wußte sie selbst nicht genau. Sie war von Texas herübergekommen mit einer brennenden Liebe im Herzen für den Filmgott Tom Mills und hatte es sich geschworen, eines Tages seine Partnerin im Film zu werden. Leider hatte sie bisher auch noch nicht ein einziges Film-Studio von innen gesehen und längst begriffen, daß auch das hübscheste Texasmädchen im Filmparadies Protektion braucht. Nun war sie einstweilen Lunchboxgirl geworden, da: im Vertrauen auf ihre schlanken Beine und ihren Flappertyp der Zukunft ent gegensah.
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