Kapitel II. Der Schneeberger Kobalt- und Safflorhandel als fiskalische Unternehmung. - Krisis und Verfall des Schneeberger Kobaltbergbaus in den zwanziger und dreissiger Jahren des 17. Jahrhunderts. Die Zeit von 1610-1639
Kapitel II. Der Schneeberger Kobalt- und Safflorhandel als fiskalische Unternehmung. — Krisis und Verfall des Schneeberger Kobaltbergbaus in den zwanziger und dreissiger Jahren des 17. Jahrhunderts. Die Zeit von 1610—1639. f ,ie ersten Folgen der Umwandelung des Schneeberger Kobalt - und Safflorhandels in eine rein fiskalische Unternehmung sind entschieden günstig zu nennen. Die straffere Organisation und die grösseren Geldmittel, mit denen die neue Verwaltung einsetzen konnte, führten zuerst eine Steigerung des Preises und des Absatzes herbei, der auch den Kobaltgewerken zu Gute kommen musste, wenn auch, was fest gehalten werden muss, vor allem der Säckel des Landesherrn bei dieser Änderung ge wann und gewinnen sollte. So hören wir vom Jahre 1611 *), dass in den Jahren 1601 —1609 zwei Hamburger Kaufleute, Abraham Bahr und Joachim Möller, den Schneeberger Kobaltgewerken für den Centner Safflor 27, 30, 36 und 42 Groschen gezahlt haben, während nach einem Befehl des Kurfürsten vom 5. August 1610 2 ) der kurfürstliche Zehnter den Kübel rohen Kobalt mit 2, 2>/, und 3 fl., den Centner Safflor aber mit 3, 3y 2 und 4 fl. je nach der Güte an die Gewerken bezahlen musste. Im Laufe der Zeit übten aber auch hier die finanziellen Schwierigkeiten, in denen sich die Landesfürsten jener Tage fast immer befanden, ihren verderblichen Einfluss aus, das finanzielle Interesse des Fürsten wurde immer mehr ungebührlich in den Vordergrund *) Rep. IX Loc. 36197 No. 3153 fol. 100, 101. ! j Rep. IX Roc. 36197 No. 3153 fol. 56.