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Gebrauchsgraphik
- Bandzählung
- 8.1931,6
- Erscheinungsdatum
- 1931
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 4790-8.1931,1/6
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Gebrauchs- und Reklamegrafik 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id397892187-193100606
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id397892187-19310060
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-397892187-19310060
- Sammlungen
- Kunst
- Zeitgenössische Kunst
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Lasst den Frühling hinein
- Autor
- Wallfisch- Roulin, Paul
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftGebrauchsgraphik
- BandBand 8.1931,6 -
- DeckelDeckel -
- ZeitschriftenteilGewerbliche Anzeigen I -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis -
- WerbungWerbekraft GmbH -
- TitelblattTitelblatt 1
- ArtikelKarl Holtz 2
- ArtikelEtienne Damour: Ein großer Name in der französischen Reklamewelt 16
- ArtikelWerbung in der Gastronomie 24
- ArtikelKapellmeister Michael Schugalté und seine Einstellung zur Reklame 29
- ArtikelEnglische Eisenbahn Werbung durch Plakate 34
- ArtikelRand Bemerkungen und Ketzereien 38
- ArtikelEnglische Gebrauchsgraphik vor deutschem Gericht: Ein ... 40
- ArtikelWettbewerb zur Erlangung von Umschlägen für die Gebrauchsgraphik 50
- ArtikelMitteilungen des Bundes deutscher Gebrauchsgraphik: ... 58
- ArtikelLasst den Frühling hinein 68
- ArtikelWirtschaft und Werbung: Die Presse der Wirtschaft der Welt 70
- ArtikelBesprechungen 76
- PersonenregisterAdressenverzeichnis Heft 6 80
- ZeitschriftenteilGewerbliche Anzeigen II -
- DeckelDeckel -
- BandBand 8.1931,6 -
- Titel
- Gebrauchsgraphik
- Autor
- Links
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PAUL WALLFISCH.RO ULIN LASST DEN FRÜHLING HEREIN Fast automatisch bringt der Frühling außer der inneren Umstellung auch manche materielle Be* lebung durch anders gearteten Bedarf der Menschen.Und dennoch stehen wir etwas zweifelnd am Anfang des Frühlings und fragen: »Wird die* ser Frühling wirklich Auferstehung und Auf* schwung bringen — und zwar lange anhaltenden, wenn nicht dauernden?« Die Natur versagt selten, aber die Menschen versagen leider oft und viel. Die »schönen Zeiten«, die »an sich« uns etwas Besonderes bieten, kommen, — aber sie finden uns nicht bereit, mit ihnen die Bedingungen unseres Glückes zu erfüllen. Es ist so, als ließen wir den Frühling nicht herein, in unsere Herzen, Häuser, Straßen und Läden. Die Verkaufspsychologie behauptet zwar, daß freudige Stimmung viel eher Kaufwünsche aus* löst. Das trifft auch oft zu. Wenn aber die »wirt* schaftliche Vernunft« die Menschen dennoch zwingt, die Taschen zuzuhalten, dann wird auch der schönste Sonnenschein sie nicht so leicht öffnen! Darum sollten sich auch unsere Geschäfts* leute gerade dieses Jahr, wo zu Anfang des Früh* lings die Wirtschaftskrise leider noch lange nicht überwunden ist, nicht allzusehr auf eine auto* matisch, durch das Erwachen der Natur angeregte Kauflust verlassen. Mir will es scheinen, daß solch direkte Wirkung schon seit Jahren nicht mehr möglich ist. So wie man oft erst Dampfkraft braucht,um eine Dynamo anzutreiben, ehe diese ihrerseits elektrische Kraft zum Antrieb anderer Maschinen erzeugt, so wird auch unsere Geschäftswelt gut tun, die Natur* kräfte des Frühlings nicht nur direkt (unmittelbar), sondern auch indirekt (mittelbar) auszunutzen, nämlich durch groß angelegte branchenweise Kollektivpropaganda, die, an die Frühlingsgrund* Stimmung der Menschen anknüpfend versucht, Massenentschlüsse zu wecken, also Aufrufe, die dem Sinn nach — ideell ausgedrückt — besagen: »Laßt den Frühling herein!« Diese Frühlingspropaganda — selbst die Re* gierung sollte sie unterstützen — soll sich zwar auch auf bestimmte Artikel beziehen, muß aber zunächst doch gewisse, nicht nur an einzelne Branchen gebundene Grundentschlüsse auslösen, z. B. größeres Vertrauen zur Wirtschaftsentwick* lung, vernünftigeres, also nicht übertriebenes, angsterfülltes Sparen, geringere Gleichgültigkeit wegen notwendiger Reparaturen, Aufgabe der Miesmacherei in Wort und Schrift, Hebung der Lebensansprüche usw. 68 Sollen Grundideen und einheitliche Einstei* lungen Platz greifen und wirksam werden, so müssen sie planmäßig propagiert werden, sie kommen nicht von selbst. Es ist viel leichter, einen bestimmten, greifbaren Warenartikel zu propa* gieren, weiten Kreisen seine Nützlichkeit beizu* bringen — als eine Idee, eine neue Einstellung positiver Art. Die negativen, entmutigenden, mies* machenden Ideen und Gedanken finden viel raschere Verbreitung. Nicht nur solche Menschen, die zum Schwarzsehen neigen, also ausgesprochene Pessimisten sind oder ohne bestimmte, sehr über* dachte Grundrichtung wenig Lebensmut, Unter* nehmungsgeist und Kamgfgeist haben, werden von negativen Gedanken geplagt. Selbst die kampffrohesten und energischsten Menschen, ja, auch solche mit großem, zielbewußtem und altruistischem ^Vollen haben oft unter negativen Gedanken zu leiden. Sind etwa unsere Geschäftsleute vor solchen negativen Gedanken gefeit, die immer zuerst sich aufraffen und ihren Unternehmungsgeist auf die Zukunft richten müssen? Gewiß nicht! Wohl können sie wie schließlich jeder Privatmann sich selbst zurufen: »Laß den Frühling herein!« Aber dazu gehört erst einmal das Wollen zu solcher Selbstaufmunterung. Dieses Wollen ist aber nicht vielen Menschen gegeben, sie brauchen einen An* stoß von außen. Darum ergeht hier zunächst ein* mal an die Geschäftsleute der Aufruf, die Auf* munterung: »Laßt den Frühling herein!« Wie werdet ihr nun diesen Mahnruf befolgen und weitertragen? Sich stimmungsmäßig auf den Früh* ling einzustellen, ist nicht einmal so schwer. Sich geschäftspraktisch auf den Frühling vor* bereiten, ist dem Kaufmann schon zur Routine geworden. Er weiß genau, welche Artikel er an* fertigen oder kaufen soll. Nur eins weiß er nicht: ob genügend Kunden kommen werden, damit es ein wirklich lohnendes Geschäft wird. Darum gilt es jetzt, nicht nur Waren und die Annehmlich* keit ihres Besitzes anzupreisen, sondern in allen Kaufangeboten (Prospekten, Inseraten, Plakaten, brieflichen Offerten, Verkaufsgesprächen usw.), den »Interessenten« — oder die es sein sollten — in der einen oder anderen Form zuzurufen: »Laßt den Frühling herein!« Dieser bildhafte Zuruf kann als Blickfang ganz gut sein, wird aber ohne nähere Begründung seine Wirkung doch verfehlen oder nur mangelhaft er* reichen. Es ist eben doch immer wieder das teil* weise auch von Geschäftsleuten fast schon ver* I
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