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Die Entwurfstechnik
- Bandzählung
- 1933
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-30.1933
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046972-193300002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046972-19330000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046972-19330000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 5, Mai
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Die Entwurfstechnik
- Autor
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geschliffenem Messer (Rasierklinge!) oder Schere. Nur mit scharfen Instrumenten erzielt man genaue Konturen. Das Schnei den wird erleichtert, wenn dem Schneide bogen ein Manilakarton oder eine Zink platte untergeschoben wird. Die ausge schnittenen Buchstaben können jetzt schon auf einem dunklen Hintergründe versuchs weise zu Wörtern und kleinen Zeilen ge ordnet werden. Der im Winkelhaken schwer zu klärende Vorgang des Buchstabenausgleichs wird bei diesen Versuchen zur selbstverständ lichen Übung. Hier ist der Setzer in seinem Element. Was er jetzt mit Fleiß erledigt, soll zur schönen Gewohnheit werden. Die hier und da vorhandene Abneigung gegen das Konstruieren der Schrift, die übrigens auch von namhaften Schriftschreibern ge teilt wird, beruht auf einseitiger Beob achtung dieses Arbeitsvorganges und ist ungerecht. Das Interesse für die Berufs schwierigkeiten des Setzers reicht nur bis zu einer gewissen Grenze. Da, wo die wirklichen Schwierigkeiten einsetzen, und zwar an seinem Arbeitsplatz, steht er allein. Es gibt keine bessere Methode der Übung des Buchstabenausgleichs, als mittels be weglicher Buchstaben von größerem Aus maß. Bei der Wortbildung werden die Fehler deutlich sichtbar. Dem Anfänger können auf diese Weise alle Unstimmig keiten durch verhältnismäßig grobe Maß vergleiche sehr anschaulich nahegebracht werden. Die Einfachheit des vorliegenden Alphabets mit wenigen Rundungen ge währleistet eine für den Anfang wünschens werte leichte Beurteilung der Worthinter- gründe.Wer sich diesen einfachenübungen entzieht, wird größeren Ansprüchen auf demGebiet des Buchstabenausgleichs nicht gewachsen sein. In der Praxis kann sich das ungeschulte Auge auf dem flimmern den Blei bei beschränkteren Raumverhält nissen zwischen den Buchstaben nicht ge nügend orientieren und sucht Entlastung in groben Äußerlichkeiten, die in der Zusammenfassung mit sonstigen Berufs untugenden den aus ewigen Zweifeln ge borenen schwankenden und unsicheren Formbegriff verursachen. Bei dem Übergang von den Versalien zu den Kleinbuchstaben wollen wir darauf achten, daß jetzt die Quadratur etwas enger gezogen werden muß; auf sechs Felder der Versalien kommen sieben Felder der Kleinbuchstaben. Wir erreichen auf diese Weise unterschiedliche Balken breiten und ein etwas gedrungeneres Ver hältnis der Versalien zu den Kleinbuch staben. Die ausgeschnittenen Buchstaben können nun im Sinne unserer Aufbau übungen zu kleinen selbständigen Arbeiten Verwendung finden. Das Aufkleben auf steifem Karton nach richtigem Ausgleich geschieht in der schon früher erläuterten Weise mit dünn aufgestrichenem Peli- kanol. Auf einen genauen senkrechten Stand der Buchstaben ist besonders zu achten. Sauberkeit über alles! DasPapier darf mit den Fingern, die nie recht sauber sind, möglichst wenig in Berührung kom men. Ubergetretener Klebstoff kann mit Wasser vorsichtig entfernt werden. Es versteht sich wohl von selbst, daß die in den Kapiteln „Aufbauübungen” durch gearbeiteten verschiedenen Möglichkeiten der Raumgliederung auch bei diesen Ar beitsvorgängen zur Anwendung gelangen müssen. Man begnüge sich also nicht mit dem bloßen Aufkleben der in sich ge ordneten Wörter und Schriftgruppen, son dern versuche auch der kleinsten Entwurfs arbeit einen abgeschlossenen Eindruck zu geben. Nach diesen Übungen steht einer Ver kleinerung der Schrift nichts mehr im Wege. Wir können jetzt auch zum Schnei den von Buchstaben in schwarzen und farbigen Papieren übergehen. Hierbei ist besonders darauf zu achten, daß die Papiere dünn, aber fest sind und eine angenehme halbmatte Oberfläche haben. Bei einiger Geschicklichkeit macht auch das Aufkle ben der kleineren Buchstaben keine be sonderen Schwierigkeiten. Gute Dienste leistet eine kleine Glasplatte, die mit Kleb stoff dünn bestrichen wird, und von der wir die aufgelegten Buchstaben vorsichtig abheben können. Ob wir uns nun zur Aus wertung dieser und nodi folgender ele mentarer Schriftformen für unsere Praxis arbeiten bekennen oder nicht, auf alle Fälle hat das Ausschneiden größerer Schriften für alle Entwurfszwecke seine großen Vor teile. Bei sauber aufgeklebten Papieren stehen die Farben, besonders Weiß, ent schieden und sehr rein im Entwurfsbilde und dann auch in einer der technischen Ausführung entsprechenden optischen Übereinstimmung. Ebenso wichtig ist die Möglichkeit des genauen Buchstabenaus gleichs und die in jedem Augenblick vor zunehmende Umlagerung der Schriftzeilen und -gruppen. Das Gefühl für Buntheit wird bei unseren Übungen schon auf eine sehr erhebliche Probe gestellt. Dem ungeschulten Auge im ponieren schreiende und herausfallende Farben; es übersieht dagegen die für eine gute Gesamtwirkungunentbehrlichen fein abgestimmten Nuancen. Die Sammlung buntfarbiger Papiere muß darum reich haltiger werden. Am besten wird für jede Grundfarbe (Gelb, Rot und Blau) und deren Abarten sowie für Schwarz und Grau eine Mappe angelegt. Wer die Anforderungen der Praxis vor urteilslos überprüft, muß zugeben, daß die in dem Kapitel Schriftschreiben be sprochenen komplizierteren Schriftarten äußerst selten An Wendung finden, dagegen die üblichen Buchstabenformen in Um wandlung und Umstellung täglich vor neue Aufgaben führen. Es kann doch mit Sicherheit angenommen werden, daß die im Sinne disziplinierter Formauffassung durchgebildeten Entwerfer, die ein erheb liches Plus nach der technischen Entwurfs arbeit hin aufzuweisen haben, nicht ver sagen werden, wenn gelegentlich auch einmal etwas ungewohnte Aufgaben an sie herantreten. Diese Schulung, deren letzte Absicht oft falsch verstanden wird, führt zu starkem, naturgebundenem Er leben und damit auch zu einer großen Liebe für die sauber geordnete bewegte Linie. Wir halten es mit jenen, die sich am herrlichen Wachstum einer Blume er freuen, sie aber am Wege stehenlassen können. wi.
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