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Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Bandzählung
- 1926
- Erscheinungsdatum
- 1926
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-23.1926
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046921-192600006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046921-19260000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046921-19260000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 12, Dezember
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Autor
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Befonders eingehend wurde über die an den Berufsfchulen zu erteilendeStundenzahl beraten und alsWillensausdruck der Konferenz folgendes feflgeftellt: Die Zahl der an Berufs- und Lehrlingsfchulen zu er teilenden Unterrichtsftunden beträgt während der vier jährigen Lehrzeit wöchentlich mindeltens acht Stunden. Diefe Zahl ift an den Schulen, wo nur eine dreijährige Fortbildungsfchulpflicht befteht, zu erhöhen, fo daß die Stundenzahl die gleiche wie bei den Schulen mit vier jähriger Schulpflicht ifl. In den Schulen mit dreijähriger Schulpflicht ifl Vorforge zur Erteilung von freiwilligem Unterricht für das vierte Lehrjahr zu treffen. An Schulen, wo bereits mehr als achtPflichtflunden vorgefehen find, ifl die höhere Stundenzahl auch ferner beizubehalten. Mindeflens je die Hälfte der Pflichtflunden ifl für den Fachunterricht zu verwenden. Die Beratung des zweiten Punktes der Tagesordnung, Einheitliche Lehrmittel für Fachfchulen, die ebenfalls am erflen Tage begonnen wurde, betraf die Befchaffung der Lehr- und Lernmittel, die infolge Berückfichtigung beruf licher Eigenheiten eine Sonderanfertigung bedingen. Aus den Erfahrungen heraus habe fich die Notwendigkeit der Einrichtung einer zentralen Bezugsflelle ergeben, von der nach Vereinheitlichung der Lehrpläne auch einheitliche Lehrmittel bezogen werden können. Als erflrebenswert wurde die Befchaffung von gewerblichemVortragsmaterial und Lichtbildern angefehen. Zunächll foll ein Verzeichnis aufgeflellt werden, das alle zu Schulzwecken fich eignenden Materialien enthält. Ebenfo follen die fchon vorhandenen Lichtbildferien und gewerblichen Vorträge auf einer Lifte zufammengefaßt werden. Die Herausgabe einheitlicher Lehrbücher auch für den Realien-Unterricht, fo z. B. für Rechnen, deutfchen und fremdfprachlichen Unterricht, wurde als wünfchenswert bezeichnet, da die jetzt ver wendeten Bücher nicht die Befonderheiten des Gewerbes berückfichtigen. Anerkannt wurde die Brauchbarkeit der bisher im Verlage des Bildungsverbandes erfchienenen Fachwerke und Unterrichtsmaterialien, deren weitere Er gänzung dringend notwendig ifl. Zur Mitarbeit bei der Herausgabe neuer Lehrbücher wurde aufgefordert. Der zur Beratung flehende dritte Punkt derTagesordnung, Einrichtung von Bezirks-Buchdrucker fach fchulen, ifl aus der Not der mittleren und kleineren Schulen entflanden, die infolge der geringen Zahl vonSchülern ausdemBuchdruck- gewerbe befondere graphifcheFachklaffen nicht einrichten können. Auf allen Tagungen, die fich mit der Ausbildung des gewerblichen Nachwuchfes befchäftigten, wurde immer und immer wieder die Forderung des bezirksweifen Zu- fammenfchluffes kleinerer Druckorte zur gemeinfamen Unterrichtserteilung erhoben. Nicht allein vomBuchdruck- gewerbe, fondern auch von andern Gewerben geht das Beftreben nach Bildung von Berufsfchulzweckverbänden aus. Die Konferenz unterftütztediefes Beftreben nachdrück lich, indem fie folgende Entfchließung annahm, die dem Preußifchen Handelsminilterium unterbreitet werden foll: Der am 6. und 7. November in Berlin tagende Fach- fchulausfchuß für das Buchdruckgewerbe, der aus Ver tretern der großen, mittleren und kleinen Berufs- und Fachfchulen befteht, hält den jetzigen Fachunterricht für Buchdrucker an Berufs- und Fortbildungsfchulen mit gemilchten Klaffen für völlig unzureichend. Er fieht durch diefeUnterrichtserteilung den gewerblichenNach- wuchs aufs fchwerftegefährdet und erfucht das Handels- minifterium, durch Schaffung von Berufsfchulzweck verbänden den reinen Fachunterricht zu fördern. Es darf wohl erwartet werden, daß die Behörde diese Entfchließung berückfichtigt und fo zur Ertüchtigung des gewerblichen Nachwuchfes beiträgt. Bei Behandlung des vierten Punktes der Tagesordnung, Die Eignungsprüfung im Buchdruckgewerbe, kam zum Aus druck, daß hier zwifchen der allgemeinen Eignungsprüfung und der gewerblichen Befähigungsprüfung zu unter- fcheiden fei. Während jene den Berufsberatungsämtern oder ähnlichen behördlichen Einrichtungen obliegt, ifl die gewerbliche Befähigungsprüfung Sache der gewerblichen und wirtfchaftlichen Körperfchaften, die die Prüfung aus Zweckmäßigkeitsgründen der Schule übertragen follten. Allgemein wurde hier Klage geführt über den Mangel an Elementarkenntniffen, namentlich im Deutfchen, den die Schüler derVolksfchule zeigen. Die von der Schule erteilten Zenfurenerwiefen fichoft als nicht zutreffend und feien des halb unzuverläffig; eine Prüfung durch das Gewerbe felbft müffe auf alle Fälle der Eindellung in den Beruf vorauf gehen. Auch foll auf die in der Lehrlingsordnung vor- gefehenen Zwifchenprüfungen nicht verzichtet werden. Als letzter Punkt der Tagesordnung fland der Zufammen- fchluß der an Buchdruckerfach fchulen unterrichtenden Fach lehrer zur Beratung. Waren bei den voraufgehenden Fragen mitunter tiefgehende fachliche Meinungsverfchie- denheiten vorhanden, fo konnte bei Behandlung diefer Frage volle Einmütigkeit feflgeftellt werden. Nur über das Wie ergaben fich geringe abweichende Anfichten. Der Zu- fammenfchluß, der fich in erfter Linie auf alle an Berufs und Lehrlingsfchulen des graphifchen Gewerbes unter richtenden haupt- und nebenamtlichen Lehrer erftrecken foll, bezweckt die Förderung des beruflichen und allge meinen Unterrichts in diefen Schulen. Weiter will er feine Mitglieder bei Einrichtung von Fachklaffen und fonftigen die Lehrtätigkeit betreffenden Fragen fowie bei Aufftellung von Lehr- und Stoffplänen, Befchaffung von Lehr- und Lernmitteln beraten. Er foll die Veranftaltung und Unter- flützung von Fachausflellungen, Einberufung von Fach- fchullehrertagungen für das Buchdruckgewerbe ufw. an- ftreben. In enger Zufammenarbeit mit der berufstechnifchen Organifation im Buchdruckgewerbe, demBildungsverband der Deutfchen Buchdrucker, foll er feine Aufgabe erfüllen. Als monatlicher Beitrag werden 0,50 M. feflgefetzt. Diefe Grundlatze wurden einftimmig gutgeheißen. Sie follen den berufenen Erziehern unfres Gewerbes zur einheitlichen Verfolgung aller Fragen dienen, die die Förderung des gewerblichen Nachwuchfes berühren. Die Gliederung des zu gründenden Vereins fowie die endgültige Feflfetzung der Satzung und alle weiteren Maßnahmen wurden einem befonderen Ausfchuß überwiefen, der nach Abfchluß feiner Arbeiten die Erzieher und Berufsbildner im deutfchen Buchdruckgewerbe zum Zufammenfchluß aufrufen wird. Am Schluffe der Verhandlungen wies der Vorfitzende in finnigen Worten auf die Bedeutung der zweitägigen Kon ferenz hin. Mit befondrer Anerkennung gedach.e er der uneigennützigen Mitwirkung aller Teilnehmer, die durch ihre reichen Erfahrungen wiederum am Werke unfrer ge werblichen und beruflichen Erziehung mitgeholfen haben. Wenn auch die Tagung noch nicht große Achtbare Ergeb- niffe zu verzeichnen hat, fo werden doch die Beratungen dazu beitragen, in abfehbarer Zeit die hauptfächlichften Wünfche der Berufsbildner im Buchdruckgewerbe zu ver wirklichen. Sie haben zweifellos dem Ziele gedient: daß feelifche Kraft und Freude am Beruf wieder bei allen Ge werbeangehörigen Einkehr halten.
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