III Auf äer Universität unä auf äern fiehenasperg sind doch noch unter einem gelinden Despo tismus aufgewachsen Berthold an Jakob Auerbach, Dezember 1851 ein erstes Universitätsjahr verbrachte Berthold Auerbach in Tübingen, im Sommersemester 1832 als stuäiosus'joris, im Wintersemester 1832 bis 1833 als stuäio8us tbeolozias immatrikuliert, in beiden Halbjahren weit mehr als zu Brotstudien zu philosophischen Vorlesungen und künstlerischen Versuchen hingezogen, ganz anders als von mittelmäßigen Fachprofessoren zu den Höhen freier Forschung und echter Dichtung geführt von David Friedrich Strauß und Ludwig Uhland. Im Frühling 1832hörte er römische Antiquitäten bei Professor Walz, Institutionen bei Mayer, bei Haug allgemeine Geschichte, bei dem Repetenten Strauß, oder wie er in Bertholds Briefen bald hieß, bei seinem einziggeliebten Strauß Logik und Metaphysik; im Wintersemester bei Walz ein Kollegium über die Frösche des Aristophanes, bei Eschenmayer Psychologie, endlich bei Herbst Einleitung in das Alte Testament und die kleineren Propheten. In diesem biblischen Kollegium, dem einzigen, das als eigentlich theologisches für den mittlerweile Stipendiat der Oberkirchenbehörde gewordenen Rabbinatskandidaten in Betracht kam, hatte Auerbach das Gefühl, daß er diese Dinge besser wisse, obgleich ihm die geschicht liche Methode der Darstellung neu war; desto lustiger wirkte das eine und das andere den tollsten Talmudistenstücklein ebenbürtige Pröb chen von Herbsts orthodoxer, selbstgefundener Weisheit. Im ober schwäbischen Dialekt des Katholisch-Ravensburgischen erklärte Herbst: „Die Ratschionalischte sage, König Salomo habe diese Sprüche nicht verfaßt, denn es sei nicht recht wohl möglich, daß ein einziger Mensch so viel Sprichwörter mache. Sie sage, das Dichtwerk habe nur seinen Namen, weil es unter seiner Regierung verfaßt und gesammelt sei.