wort verfolgt den Zweck, mehrere zusammengehörige Wortbe griffe durch einen einzigen, aus demselben gebildeten Begriff wiederzugeben und auf diese Art die Wortabkürzung in den Dienst von Reklame und Propaganda zu stellen. Der Ursprung des Buchstabenwortes geht bis auf den Anfang des vorigen Jahrhunderts zurück. Professor Leopold Karl Opitz weist in seiner grundlegenden, das Buchstabenwort behandelnden Studie (Der Reklame-Fachmann, Wien II/8) eine Holzverkleinerungs anstalt aus dem Jahre 1824 nach, die sich bereits des Buch stabenwortes bediente. Das Buchstabenwort wird nicht nur von Handel und Industrie im stärksten Maße herangezogen, sondern auch von Vereinen (WAC, d. i. Wienei Athletikclub), wirt schaftlichen Organisationen (ROHÖ, d. i. Reichsorganisation der Hausfrauen Österreichs), AMBA, d. i. Arbeitsmittelbe schaffungsausschuß der geistigen Arbeiter, gemeinnützige Ges. m. b. H.), politischen Parteien (Kadetten, das sind Mitglieder der konstitutionellen-demokratischen Partei in Rußland), Re klamebüros (WIR Gesellschaft, d. i. Werbe-, Inseraten- und Reklamegesellschaft) benützt. Auch Verkehrsgesellschaften wie Eisenbahn Wien-Aspang (EWA) oder Staatseisenbahngesell schaft STEG bilden ihre Buchstabenwörter. Die Buchstaben worte werden zuweilen graphisch auch in Buchstabenbildern dargestellt und verwandeln sich dann in Signete, das sind Han delswappen, die als solche im Werbedienste eine bedeutende Rolle spielen und deren sich die Kundenwerber vielfach bedienen. Bei der Bildung von Buchstaben worten sehe man auf einen guten sprachlichen Klang, auf eine sprachlich nur eine einzige Deutung zulassende Bildung, auf eine die wichtigsten Worte zusammenfassende Kürzung, auf leichte Aussprache und bequeme Rückbehaltung im Gedäch- nisse. Die Anwendungsgelegenheiten der Buchstabenworte sind überaus zahlreich. Jeder Betrieb, dessen Firmennamen aus mehreren Worten besteht, soll sich die Gelegenheit des Buch stabenwortes nicht entgehen lassen. Firmenschild, Plakat, Inserat, Briefumschlag, Katalog, Rechnung, Werbemarke: sie alle sollen in einheitlicher Gestalt das betreffende Buchstabenwort ent halten. Dasselbe soll sich dem Bewußtsein des Angebotsemp- Praktlsche Winke zur Bildung von Buchstabenworten.