zu destillieren, Zucker zu werfen und Anderen zu anfertigen befohlen wird, treulich, fleißig und reinlich machen, keine Nacht ohne unser Vorwissen außer dem Schlosse liegen, Niemanden Fremdes zu sich ziehen, den Schlüssel treulich verwahren und alles dasjenige, so ihm untergeben und er erlernen, sehen und hören wir-, in gutem Geheim bei sich bis in seine Grube verschwiegen halten, sich vor übrigem Trinken hüten und -es Bollsaufens gänzlich enthalten". Die erste eigentliche Gründung -er „Hofapotheke für öffentliche Dienste" fällt in das Jahr 1579, als die Kurfürstin nach dem Tode Johannes unter den Linden einen neuen Apotheker herrief, in -essen Kontrakt sich seine Pflich ten bereits auf -as Publikum mit erstreckten. Sie berief zu diesem für da malige Zeiten höchst wichtigen Posten Andreas Peißkern/ der „an der Römisch Kayserl. Majestät Hofs-Apothec servierte und mit Dero Leibmeöieis in Kund schaft kommen war. So wurde Andreas Peißkern samt Corpus pharmaeeu- tieus nach Dresden berufen, da nach dem Tode Johannes unter den Linden „in Dresden ein weiteres brauchbares Subjekt nicht zu finden war". Und nun entsteht in Dresden die Hofapotheke als öffentliche Anstalt. Der Kur fürst kaufte vom Schwiegervater Peißkerns, dem Apotheker Caspar am Ende, die alte Apotheke am Markt (jetzige Marienapotheke) und vereinigte beide Offieinen zur Kurfürstlichen Sächsischen Hofapotheke, laut StifungSurkunde vom 7. Mai 1581. Noch einmal widmete sich Mutter Anna mit allem Eifer Ler neueingerichteten Apotheke, eine Unzahl geschäftlicher Briefe über bezogene Materialien und Einrichtungsgegenstände sind vorhanden. Es mußten „Difturlirzeug", Büchsen, Gläser, mit Wappen bemalte Syrupkrüge usw., an geschafft werden. Der Ruhm der Offiein verbreitete sich durch alle Lande. Die verabreichten Mittel waren unzählige. Nach dem Tode der Kurfürstin fanden sich nahezu 100 verschiedene Sorten nach ihrem Rezept, auch Giftpulver und Gegengifte. Der ckeukeüe Fabakbau. Die Sitte des Tabakrauchens kam erst am Ende des 10. Jahrhunderts durch spanische Matrosen aus Westindien nach Spanien und wurde zu gleicher Zett Lurch englische Kolonisten aus Virginia auch nach England eingeführt. Bon England kam die neue Sitte nach Frankreich, wurde aber von Ler Regierung verpönt. So scheute man sich anfänglich in Paris öffentlich zu rauchen; des halb entstanden besonders als Tabagies bezeichnete Lokale für die Freunde -es Tabakrauchens. Aehnlich war es in -en Stä-ten Deutschlands, in denen -ieser Name sür öffentliche Lokale und Gaststätten bis zur Mitte des 19. Jahr hunderts gebraucht wurde. Noch bis zur Revolution von 1848 war in Berlin das Rauchen auf offener Straße verboten. Mit dem Anbau der Tabakpflanze, -ie sich mit -er Zett zu einer Industrie- und Handelspflanze ersten Ranges entwickelt hat, begann man in Deutschland am frühesten (1640) im Elsaß, von wo -er Tabakbau alsbald in die Rheinpfalz einbrang. Als die Pfälzer nach der auf Befehl Ludwigs xiv. durch -en französischen General Mölae 1689 ausgeübten Verwüstung ihrer Heimat auSwanberten, brachten sie den Tabak bau auch nach Thüringen, Sachsen und Brandenburg. Friedrich Wilhelm l. und Friedrich -er Große suchten auch -iesen Zweig -er Bodenkultur zu för dern. In Preußen wurden 1767/68 über 26000 Zentner gewonnen, 1768/60 fast 67 000 Zentner und 1781/82 sogar 168000 Zentner. Wie sehr aber und wie rasch -ie Bobenpro-uktion nach Friedrichs Tode -urückging, zeigt -ie Statistik von 1791 bis 1792: nicht ganz 8900 Zentner wurden geerntet. Nach -en Erhebungen -eS Statistischen Reichsamts sin- im Erntejahr 1981 (bis 80. Juni 1932) 1034 831 Ar gegen 927 422 Ar im Borjahre mit Tabak fiir gewerb- liche Zwecke bebaut wor-en. Der deutsche Tabakbau Leckt heute nur 17^ -er gesamten Tabakverarbeitung in DeutschlanL, während 88N eingeführt find. Druck und Verlag: Gebr. Ziegner. Schriftleltungr A. Schruth, Kötzschenbrodg.