Durch diese Entdeckungen Dr. Schusters ist eine sehr interessante Wan derung -er Tierwelt im Zechsteinmeer MittelLeutfchlanbS von Weste« nach Osten nachgewiesen. Als Ursache ist die Versalzung des ZechsieinmeerwasferS erkannt wor-en. Die bisherigen Kunbe Dr. Schusters und die Grabungen «n- Sprengungen -eS Sächsischen Geologischen LandesamteS 1n Leipzig seit Lem Jahre 1S2S bis in die neueste Zeit haben ei« reichliches Material zu Tag gebracht, und man hat auch für die Folgezeit eine großzügige Durchforschung Ler Sächsischen Zechsteinschichten ins Auge gefatzt. Man kan« wohl schon jetzt sagen, Laß man an Lie zukünftige« ForschungSpläne weitgehende Hoffnungen knüpfen kann. So haben Lie bisher wenig beachteten Schichten -es Oberen Zechsteines im Westen GachsenS hochinteressante wissenschaftliche Ergebnisse gezeitigt, die einen wichtigen Beitrag zur Erkenntnis -es Zechsteinmeeres Mitteleuropas -arstellen. Die neugewonnenen Ergebnisse glie-ern sich sachgemäß in -ie Unter suchungen ein, -ie in Ostthüringen über -ie Ein-ampfungen -es jüngsten Zech steinmeeres in der Arbeit von Rudolf Hun-t über -ie „Fazielle Ausbildung -es Oberen Zechsteins Ostthüringens" in -er Naturwissenschaftlichen Zeitschrift (1S33) angestellt wor-en stn-. Der WatckKauL. Seitdem -er Uh«, Deutschlands stattlichste Eulenart, gänzlich aus -e« Wäldern Sachsens verschwunden ist, hat sein kleinerer Vetter, -er Waldkauz, -ie ehe-em dem Uhu Ankommende Rolle des Königs der Nacht" übernommen. Wenn im Spätwinter, ausgangs Februar ober im März, zuweilen aber auch schon im Januar, die Winde wieder wärmer wehen und -eS Nachts hohl durch Len schweigenden Wald klingen, wenn von Len Bäumen Tropfen um Tropfen tauenden Schnees klatschend herabfallen auf -ie wassergeschwängerte Schnee- Lecke -es BoöenS un- an Len Hängen hinab Schneewässer zu Tal ziehen, zeigt sich unser Bogel in seiner ganzen Majestät: er feiert Hochzeit. ,Zuhuhui" klingt -es KauzeS LiebeSruf Lurch -as nächtliche Dunkel, un- ,^uhuhui" ant wortet ihm ein Rivale auS -er Ferne. Und als hätte eS nur -er kurzen Zwie sprache -ieser beiden bedurft, stimmen immer mehr in LaS Konzert ein und bald hallt -er Wald wieder von einer Fülle heulender, hohlpfeifender, krei schender, schnarchender und zitternder Töne un- Laute, daß dem, -er dieses schauerlich-schöne Konzert zum ersten Male hört, ein leiser Schauer überläuft und ihm -ie alte Mär vom wil-en Jäger un- seinem tollen Heer zur Wirk lichkeit wird. Freilich nicht überall mehr bergen -ie Wälder den Kauz Noch in so großer Zahl: der Mangel an Nistgelegenheiten un- vor allem die starken Nachstellungen, denen auch der Waldkauz ausgesetzt gewesen ist. haben mancher orts seinen Bestand stark gelichtet, und -ie unbegrün-ete Feindschaft, mit der auch heute noch so mancher unverständige Besitzer eines Jagdgewehres ibm begegnet, ist ihm auch weiterhin noch eine ernstliche Gefahr. Er vergreift sich allerdings hier und da auch einmal am Jagdwild, trägt einen Jnnghasen -er hungrigen Brut zu, schleppt ein Rebhuhn- oder FafanenjungeS zu Horste, ge wiß, aber er stellt umgekehrt eifrig auch den Mäusen un- anderen schädlichen Nagern nach. Und in mäusereichen Gegenden und mäuseretchen Jahren wer- -en seine Nachstellungen diesen kleinen Nagern gegenüber auch dem Menschen deutlich erkennbar. Aber dürfen wir ein Tier immer nur nach seiner wirt schaftlichen Bedeutung einwerten, müssen in dem unleidlichen Streit um Nutzen und Schaben denn alle ästhetischen Werte zurückftehen? Gewiß nicht! Unb -arum sollte man ihm als einem Ler charakteristischsten Bewohner unserer Wälder eine Freistatt auch dort gewähren, wo man ihm bisher feindlich gegen über stand, damit nicht auch ihn einmal -as Geschick -es Uhus ereilt. Druck und Verlag: Gebr. Ziegner. SLriftleitung: A. Schruth, Kötzschenbroda.