schließlich von der Ursprünglich 3M Hufen großen Flur -es Kirchöorfes im Jahre 1792 -er sechste Teil derselben, M Hufen „eaduziert", -. h. von -er Steuerbehörde im Ertrag der verschiedenen Grund- und sonstigen Steuerlasten abgeschrieben. Die immerhin bedeutende Schwächung der Steuerkraft des Ortes veranlaßte schließlich den Staat, Maßregeln zum Schuhe der bedrohten Flur und des Ortes zu treffen, die umso nötiger waren, als der Strom allmählich seinen Lauf zu ändern und auf den Ort direkt zu nehmen begann. Der zwi schen dem Serkowitzer Heger und dem Kommunikationswege Kötzschenbroda und Serkowitz liegende nördliche Elbarm schien zum Hauptfluß werden zu wollen. Kostspielige Wasserbauten, Errichtung von Schutzdämmen wurden ein dringendes Erfordernis. Dem konnte sich die kurfürstliche Regierung nicht ver schließen. Sie gab dem Drängen der Gemeinde nach und begann 1785 mit dem Bau des heute noch vorhandenen Elbdammes, -er zunächst ein Ueberfluten der Flurteile vom Serkowitzer Elbarm her verhindern, die Flur längs der Elbe aber auch von Süden her schützen sollte. 1789 war -er Bau vollendet. Nach Angaben -es Staatslexikons (Bd. V. 40) hatte derselbe einen Aufwand von über 41000 Talern verursacht. — In ursächlichem Zusammenhänge mit den Elbhochfluten des 18. und der vorhergehenden Jahrhunderte stand der Bau -er neuen Landstraße. Es ist ein anscheinend unausrottbarer Irrtum aller, die sich irgendwie mit der Geschichte der Lößnitz befassen, -aß angenommen wir-, die ursprüngliche Land- und Heerstraße zwischen Dresden und Meißen habe durch- Kötz schenbroda und Kötitz geführt. Dieser Irrtum ist dadurch entstanden, daß am 18. Oktober 1784 der Kurfürst Friedrich August der Gerechte mit seinem Bruder, dem Prinzen Anton, auf einer Fahrt zur Jagd nach Sitzenrode auf dem Wege zwischen den Dörfern Serkowitz und Kötzschenbroda mit ihrem Wagen an dem Steilufer des alten Elbbettes in die Gefahr geraten seien, ab- zuftürzen. Das hohe Steilufer war derart unterwaschen worden, -aß ein den Weg benutzender Wagen durch die Erschütterung beim Vorüberfahren den Zu sammenbruch der gefährdeten Wegstrecke herbeigeführt hätte. Zwei Bauern frauen aus Naundorf und Kötitz, die den Weg auf ihrem Marktgange nach Dresden benutzten, haben den kurfürstlichen Wagen angehalten und auf die unpassierbare Stelle aufmerksam gemacht. Vom Kurfürsten sei ihnen dafür eine monatliche Pension von 2 Talern und ein jährliches Geschenk von 1 Taler am Tage dieser „Errettung aus Lebensgefahr" gewährt worden. So berichtet der Chronist Hasche, der zu Anfang des 19. Jahrhunderts schrieb. Der Vorfall soll dem Kurfürsten Anlaß gegeben haben, die Verlegung der Landstraße auf hoch wasserfreies Gelände zu verfügen und damals sei -er Straße die Führung ge- ' geben wor-en, die sie heute noch hat. Diese Ansicht ist in zwei Punkten falsch. Die Landstraße hat niemals durch Kötzschenbroda an Naundorf vorbei durch Kötitz geführt, wie sie überhaupt alle Dörfer gemieden und an ihnen in größerer oder geringerer Entfernung vorüberlief. Sie nahm ihren Weg ursprünglich an Neudorf, Pieschen, Trachau vorbei, lief zwischen Radebeul und Kaditz durch das Seegrabengelände und bog hinter dem Gasthof von Serkowitz scharf nach Norden ab, um in der Nähe der heutigen Goldenen Weintraube wieder ebenso scharf sich nach Westen zu wenden. Diese Straßenführung zeigen noch die Land karten -es kurfürstlichen Landmessers Zürner von 1760 und eine Eintragung des Sterberegisters -er Kirche Kötzschenbro-a verzeichnet im Jahre 1661 die Bestattung „des Söhnleins des Büchsenmachers Rittener aus Dresden „das ohnweit Zitzschewig von -er Leipziger Landkutsche zu Tode gefallen", sei. Die Straßenführung von -er Goldenen Weintraube bis nach Meißen ist die ursprüngliche und als „neue Landstraße" ist nur der Straßenteil vom Weißen Roß an vorüber an -er Jungen Heide nach Trachau, also die heutige Leipziger Straße, anzusprechen. Veranlassung zu dieser Stra- ßenverlegung von 1786/87 aab auch nickt der erwähnte glücklich verhütete Un-