1 (8, Fortsetzung.) <» M> ' kl Der erste Pestfalt kam am 25. Mai 1680 das ganze Dorschen und griff über Bor- Polle sieben Monate wütete die „Eonta- 71 Todesfällen die Hobe. Auch Lindenau Schwere derselben erdulden muffte, in Fürstenhain vor, verseuchte daun werk auch auf den Hanptort über, gion". Sie erreichte im Augnst mit von A. Schruth. DaS Pestjahr 1680. Kvtzschenbroda hatte sich von den Schrecknissen der Schwedenzeit erholt. Fast ein halbes Jahrhundert war seit dem großen Brande dahingegangen. Magister Prescher, der Pfarrer des Dreißigjährigen Krieges, war 1676 gestor ben, Magister Johann Georg Lucins war in das Pfarrhaus eingezogen. Da wurde der Ort und die ganze Elbgegend, einschließlich der kurfürstlichen Resi denz, wieder von dem unheimlichen schwarzen Tod hetmgesucht. 1680 war das letzte, zugleich aber auch das schwerste Pestjahr, das Kvtzschenbroda je erlebt hat. Die Sterblichkeitsziffer, die normal im Dnrchschnitt 32 Tote betrug, stieg im Jahre 1680 auf die für damals nuerhörte Zahl von 279 Todesfällen. Merk würdigerweise wurden die in den früheren Pestjahren schwer heimgesnchten Westorte des Kirchspiels, Naundorf und Zitzschewig, 1680 nur ganz unbedeutend von der Seuche befallen, während der damals verschonte Kirchort die ganze - Miswekenbrvcka. Mn Etreifzug durch 700 Jahre Ortsgeschichte. ü Nr. 11. 11. Jahrgang Beilage zum General-Anzeiger. November 1934 wurde infiziert und litt schwer unter der Krankheit. Die patriarchalische Sitte der Totenbestattnng dnrch Familienglieder und Freunde deS Verstorbenen mußte aufgegeben und besondere Totengräber angestetlt werden. Es waren Fremde, solche, die anscheinend nicht viel zu verlieren hatten und von denen man mitunter nicht einmal den Namen wnffte, als anch sie von der Seuche wegge rafft wurden. Die herkömmlichen Nestattungsfeierlichkeiten anf dem Gottes acker mußten unterbleiben, ohne Sang und Klang wnrden die Leichen der Erde übergeben. Im Dezember 1680 erlosch die Seuche für immer und ist nie wieder in der Folgezeit ausgetreten. Die Rechte deS Dorfes erfnhren im 17. Jahrhundert verschicöensache Veränderungen, die in den jedes maligen Rügenbestättgttngen sestgelegt und in den össentlich abgehaltenen Ehe-